I SAID GOODBYE - FAIRWEATHER


Label:LITTLE ROCKET
Jahr:2018
Running Time:29:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die vier Jungs von I Said Goodbye, veröffentlichten im ersten Drittel des laufenden Jahres ihr Debüt-Album "Fairweather" und konnten dabei auf die Erfahrung von Graeme Philliskirk (Leatherface) bauen, der auf seinem eigenen kleinen Label Little Rocket Records, noch recht unbekannte Bands unter Vertrag nimmt und ihnen so beratend zur Seite steht. Alan Hiom ist bei den vier Briten für das Mikro und die Gitarre zuständig. Weitere Mitglieder sind Charlie Wallis an der Leadgitarre, Rob Willer am Tieftöner und Peter Wright am Schlagzeug, der auch die Schießbude bei den Ducking Punches zerlegt. Los geht es mit "Better Luck Next Time", gefolgt von "Smokehouse", die beide mit gutem Riffing, mitnehmendem, melodischen Songwriting und einer wirklich guten, leicht rotzig-punkigen Stimme aufwarten und flott daher kommen. "Take Me Home" nimmt dann schon an Fahrt heraus und klingt phasenweise sehr catchy. Die Band verlässt somit die zunächst eingeschlagene, poppige Punkschiene und geht mehr in den typischen Brit-Rock über, der auch nachfolgend eher als stilistische Einordnung gelten dürfte. "False Alarm" hat schon richtig balladeske Züge, so dass hier nur noch die Gitarren von schwachem Protest künden. Nach dem groovigen und phasenweise schnauzigeren "Money And The Crown" folgt "Not Going Out" mit zunächst nur minimalistischen Ansätzen.

Nach hinten geht es etwas besser raus, hält sich aber weiterhin merklich zurück. Überhaupt erscheinen mir die Jungs zunehmend gezähmter und ich vermisse eigentlich so eine richtig flotte, knackige Arschtrittnummer. Das nächst "Quicksand" ist ebenfalls alles andere als schnell, wie vielleicht der Titel suggerieren könnte, sondern bedient um ein weiteres Mal die langsame Schiene mit phasenweise ziemlich schmantigem Gesang. Wie ein voll im Zaum gehaltener Traber stolziert auch "Tony Says No" daher. Offensichtlich hat es das Quartett nun bevorzugt auf die jungen Mädels abgesehen, denn bei "Robertson Drive" sind es wieder bevorzugt langsame Töne und warme Tunes. Der Rausschmeißer "Toucan" wechselt zumindest mal zwischen soft und etwas härter, verplätschert aber meines Erachtens genauso wie die sanften Rocker davor im Niemandsland und kann kaum darüber hinweg täuschen, dass I Said Goodbye viel mehr im Pop und melodischem Rock denn im frechen Punk unterwegs sind. Mit einer Bewertung etwas über Mittelmaß, weil Alan wirklich mit einer guten Stimme gesegnet ist, scheint mir die Truppe dann auch gut bedient.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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