LLNN / WOVOKA - TRACES / MARKS


Label:PELAGIC
Jahr:2017
Running Time:38:23
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit LLNN aus Kopenhagen und Wovoke aus der Wüstenregion um Los Angeles; haben sich zwei Bands zusammengefunden, die eines vereint. Brachialer, atmosphärisch und dichter Post-Metal aus Dänemark sowie ultrarauer, staubtrockener Post / Sludge-Metal aus den Staaten. Der Split ist dabei etwas zu Gunsten der Nordmannen mit sechs Tracks auf Seite A ausgefallen, wohin gegen die Amerikaner die Seite B mit dem langen "Traces" füllen dürfen. "The Guardian" geht mit einem cineastischen , dichten, von Tasteninstrumenten lebenden Intro hinein, ehe der kehlige, raue Kreischgesang, geboren im Death Metal oder fast schon im harten Core allen Weicheiern mal eben zeigt, wo der Hammer hängt. Wabernde Tunes, wenn man denn von Melodien überhaupt sprechen darf und einen queren Sound mit dem üblichem Krakele gibt es dann bei "Swarms". Hartgesottene können sich dann weiter durch das brutale und stampfende "Engineer Of Ire" oder das unwirkliche "Nostromo Falls" hören. Ein dunkles Dröhnen versinnbildlicht das erlebte Grauen bei "Eye Of The Convent", das mit doomartiger Schwerer unbeirrt seinen Höllenpfaden folgt. Ambiente Geräusche und tiefe, rabenschwarze Ströme bei "Gravitated" beschließen die "Marks" und damit das Stelldichein von LLNN. "Traces" startet im dunklen, schepperndem und unglaublich langatmigem Drone, so dass es nahezu zweieinhalb Minuten braucht bis dieses Monster an Shouter sich erbricht und so bösartig rausrotzt, dass es dem Hörer in Mark und Bein fährt. Dennoch nimmt mich Wovoka etwas mehr als LLNN mit, da zumindest hier neben dem ganzen Gebreche und Grauen sowas wie eine groovige Grundstimmung mitschwingt. Nach rund neun Minuten hätte ich dann fast meinen Dienst quittiert, wenn da nicht doch noch diese filmreife, schwarze Langsamkeit gefolgt wäre. Ich bin in diesem Stil nur bedingt bewandert und vermag daher auch die Fähigkeiten der Protagonisten nicht wirklich zu beurteilen. Stimmungsvoll und dicht gepackt mit Emotionen und abgöttischer Boshaftigkeit aber auch tiefer Melancholie erstrecken sich die Werke und erschließen sich zur Gänze wohl nur dem demütig Geneigten.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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