BROKEN SKULL - MEDICATION


Label:7HARD
Jahr:2018
Running Time:52:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Broken Skull ist ein Trio aus Helmstedt mit ganz jungen Bengels, die seit 2014 "on the road" sind, in 2016 eine EP namens "Ternary" veröffentlichten und nun mit ihrem ersten Longplayer richtig durchstarten wollen. Nach einem kurzen, dunkel atmosphärisch angehauchten Intro mit Glockentönen, ballert "Blacks Docks" mit derben Riffern, stakkatoartigen Leads und prägnanten Vocals los. Neben dem groovelastigen Metal mit alternativen Zwischenteilen sorgen stimmige Refrains für ausreichend Wohlgefühl beim Hören. Das anfänglich rauere "Covered In Silence" gibt sich noch etwas mehr dem Alternative hin, zeigt aber ebenso melodischere Sequenzen und ist ein gutes Beispiel für ein schon ziemlich ausgefeiltes Songwriting. Gehackte, fast corelastige Elemente eröffnen "Down By The River", ehe, ganz unerwartet, verspielte Töne die hämmernden Klampfen ablösen und zum wiederholten Male in dieses Wechselspiel aus knackiger Härte einerseits und melodischen Tunes anderseits überleiten. Als fünften Song haben die Jungs den Titeltrack ihrer EP drauf gepackt und schon damals zeichnete sie eine gewisse Detailverliebtheit und den Hang zu komplexeren Songstrukturen aus. Bei "See The Light" wird ihre Ambivalenz mit der beginnenden Mixture aus fast balladesken Tönen und nahezu im melodischen Todesmetal angelegter Brachialität überdeutlich.

Es folgen die fast schon typisierenden, drückenden Klänge in Verbund mit den beinahe verletzlich klingenden, melodischen Arrangements. "Stand Up And Shout" ist kein Cover von Ronnie James Dio sondern lebt von ambienten Zupfern und sehnsüchtigen Vocals, die nach rund eineinhalb Minuten in eine eher düstere Stimmung übergehen, die musikalisch mit richtig heftigem Rock eingeleitet wird. Eher im klassischen Hardrock mit fordernder Stimme und leicht proggigem Unterton bei allerdings schnörkellosen Riffern ist "Heart And Soul" angesiedelt. "Saw" lebt wieder von diesem Spiel aus Härte gegen Sanftheit und kann mit darüber hinaus mit tollen, mitnehmenden Licks überzeugen. "Nightmare" beginnt mit einer Flüsterstimme , ehe harte Elemente mal wieder das Ruder an sich reißen. Beim nachfolgenden "Medication" dauert die sanfte Phase lange zwei Minuten. Nach den metallischen Aufrüttlern überraschen Broken Skull mit fast kitschig-poppigen, mehrstimmigen Refrains. Hierzu passt auch das Sting-Cover "Message In A Bottle", das mich zwar nicht wirklich umhaut aber sicher der ausgefuchsten Spiel- und Songschreibweise der Jungs zu Gute kommt. Es ist schon erstaunlich, was Claas Dumdey (Gitarre, Vocals), Lion Schoor (Bass, Backing Vocals) und Philipp Trilat (Drums, Backing Vocals) hier auf die Beine gestellt haben.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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