TAD MOROSE - CHAPTER X


Label:GMR
Jahr:2018
Running Time:60:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die schwedischen Recken Tad Morose gibt es schon seit 1991. Ich kannte nur ihre Frühwerke, die noch etwas progressiver waren, war aber auf dem letztjährigen German Swordbrothers in Lünen überrascht, wie groovig und brachial sie waren. Auf dem neuen (neunten? Habe ich mich verzählt?) Album „Chapter X“ gibt es beides. „Apocalypse“ kommt wieder etwas progressiver rüber, auch der Gesang ist wieder höher als zuletzt. „Come Morpheus“ ist dann ein rhythmischer Nackenbrecher. „Deprived Of Life“ ist ein Power Metal-Kracher, der etwas an alte Helloween erinnert und somit voll aus der Reihe tanzt. Ist aber geil! „Leviathan Rise“ beginnt schleppend und atmosphärisch mit mystischen Keyboards im Hintergrund. „Liar“ ist eine Doublebass-Dampfwalze vor dem Herrn. Hier ist für jeden etwas dabei: Stampfende Riffs, ein paar verzwickte Breaks, viele schöne Melodien, kraftvoller Gesang und hymnische Refrains. Alles untermalt von einer druckvollen und transparenten Produktion. Ihre Musik ist ein gelungener Bastard aus Morgana Lefay, Brainstorm, Symphony X und Evergrey, aber eben auch so eigenständig, dass man Tad Morose schlecht kategorisieren kann. Dass mich ihre groovigen Songs an ihre Landsleute von Inmoria erinnern, ist übrigens kein Zufall, spielen doch gleich drei der fünf hier beteiligten Musiker in beiden Bands. Dass bei vierzehn Songs und einer glatten Stunde Spielzeit kein Lückenfüller auszumachen ist, ist bemerkenswert. Die Produktion knallt ebenfalls und steht der durchweg guten Musik in nichts nach. Ich hatte mir nach dem German Swordbrothers schon vorgenommen, mich mal näher mit ihren neuen Sachen zu befassen. Gut, dass mich „Chapter X“ daran erinnert, diesen Gedanken wieder aufzunehmen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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