PEGAZUS / IVORY NIGHT

WITTEN, Hapa Haole, 18.11.2011

IVORY NIGHT 2011-11 wittenDas Hapa Haole in der Wittener Knüste mausert sich langsam zur einschlägigen Konzertlocation. Auch der Preis von 2,50 € für ein 0,4l Warsteiner ist nicht gerade ausladend. Die Idee, für 10,00 Euro eine Getränkekarte zu erwerben, wovon der Rest beim Verlassen der Halle ausgezahlt wird, wurde auch gerne angenommen. Eine Stunde nach Einlass fanden sich noch nicht sehr viele Headbanger ein. Als Ivory Night aus Kaiserslautern loslegten, wurde es dann etwas voller. Diese traten in zerrissenen Anzügen auf, und konnten sich über üppiges Licht im Saal freuen, da kam es wohl keinem auf die Stromrechnung an. Die Backingband von Ross The Boss hat ihre neue Scheibe „The Healing“ im Gepäck, und wirkt zu Anfang noch etwas statisch. Auf der Facebookseite der Band gibt es einen Wettbewerb, bei dem man bei Einstellen eines Fotos mit Mütze eine CD gewinnen kann. Darauf wurde auch sehr humorvoll in einer Ansage hingewiesen. In der zweiten Hälfte kamen die Pfälzer etwas lockerer aus der Hüfte, und Sänger Patrick hatte keine Scheu vor kleinen Applausspielchen mit dem Publikum. Gestern noch in München vor wenig Leuten aufgetreten, konnte sie nicht davon abhalten einen gebückten Gig auf die Bretter zu legen. Nach fünfundfünfzig Minuten verlassen Ivory Night die Bühne. Einem Zugaberuf antwortet Patrick aber noch, die Spielzeit eh schon gnadenlos überzogen zu haben. Überzogene Preise waren am Merchandisestand nicht vorhanden. Es gab alle CD’s der beiden Bands zu erwerben, und Pegazus Shirts von 12 bis 14 Euro. Ein Girlyshirt sogar für erfreuliche 11 Euro. 
 
PEGAZUS 2011-11 wittenBei angenehmer Pausenmusik, wie heute das „No Remorse“ Album von Motörhead, war ein rascher Umbau zu beobachten. Die Lederkluften von Pegazus, die bereits einige Tage auf Tour sind, starteten mit dem Titeltrack ihres wohl stärksten Albums „Headless Horseman“, von dem noch so einige Tracks folgten. Seit ich die Australier vor einem Monat in Holland gesehen habe, kommt mir die Stageaction insgesamt noch entfesselter vor. Basser Cory Betts mit seinem Ibanez Brett bildet zusammen mit  Kommander Stoy, der sich mit seiner Paula desöfteren auch auf der linken Bühnenseite sehen liess, ein unheimliches fettes Soundfundament, auf dem sich Ursänger Justin Fleming nach Lust und Laune austoben kann. Einige seiner Moves kennt man schon von Bruce Dickinson 1983. Der Riffmaster of Guitar liefert zudem sattelfeste Backs, wie in „Night Stalker“, „Apache Warriors“ und „Dragon Slayer“. Die Nachfrage nach dem lokalen Football Team in der Gegend, wurde mit einem Schalkeruf beantwortet, und durch einen zweiten Zuruf mit ‚Scheisse’ kommentiert. Das sorgte für Erheiterung in Reihen der Band, die flugs ihr Programm mit „Metal Forever“, „Spread Your Wings-Forever Chasing Rainbows“ fortsetzten. Originalsänger Justin ist der unumstrittene Aktivposten der Band, ständig in Bewegung und Faxen machend. Als mal das sonst üppige Bühnenlicht ausfiel, und die Songs „A Call To Arms“ und „Haunting Me“ im Dunkeln gezockt wurden, hatte Justins Bewegungsdrang keine Pause. Ganz im Gegenteil, denn als  zu „Breaking The Chains“ das Licht wieder funktionierte, zog er sogar seine Lederweste aus. „Enchanted World“ beschloss den Set, und eine geforderte Zugabe wurde mit der Bandhymne „Wings Of Steel“ geliefert. Trotz noch mehr Zugaberufe endete ein obersolider Gig schon nach 80 Minuten. Die Australier featureten ihr aktuelles Album „In Metal We Trust“ ausreichend, obgleich ich mir das hervorragende „Ghost Riders“ noch gewünscht hätte, in einer Setlist, die sonst keine Wünsche offen liess. Die Welt braucht definitiv mehr Bands wie Pegazus.



Autor: Joxe Schaefer - Pics: