CORONER - R.I.P.


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2018/1987
Running Time:44:57
Kategorie: Re-Release
 

Auch Coroner werden im Zuge der Re-Release nicht verschont. Nun liegen mir die ersten drei Alben als Neuauflage vor. Die Schweizer Thrash Metal-Band nahm 1985 das kultige „Death Cult“ Demo mit Tom G. Warrior (Triptykon, ex-Celtic Frost, ex-Hellhammer) am Gesang auf (der jedoch nie ein festes Mitglied von Coroner war!), bevor 1987 schließlich das Debüt-Album vorlag. Das anderthalbminütige Piano-Intro ließ noch nicht erahnen, was da auf den Hörer zukommen sollte. Mit „Reborn Through Hate“ wurde man aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Thrashig und verspielt waren sie, was von Album zu Album jedoch immer weiter perfektioniert wurde. Trotz hohem, technischem Anspruch hatten Coroner hier noch eine unbeholfene Räudigkeit, die man heute gerne als Underground-Sound bezeichnet. Hier übernahm Bassist Ron Royce den Leadgesang. Dieser orientierte sich aber noch hörbar an seinen Vorgänger auf dem legendären Demo. Die Jungs waren damals schon technisch versiert und ambitioniert. Ein wenig erinnern sie mich hier an die englischen Sabbat, die später zu Skyclad wurden. Ich könnte mir heute vorstellen, dass viele Metalheads damals hiermit völlig überfordert waren, kapselt sich der Sound des Coroner-Debüts doch deutlich von dem ab, was damals so gängig war. Die Produktion war noch schön blechern, das Schlagzeug klirrte etwas gewöhnungsbedürftig vor sich hin. Erfrischendes Markenzeichen der Band waren die immer wieder ertönenden, melodischen Chöre, die bei solcher Musik ein Novum war. Übrigens wurde die Tracklist des Albums so belassen wie sie ist. Es sind nur die dreizehn regulären Tracks vertreten. Bonusmaterial gibt es weder bei der CD- noch bei der Vinyl-Neuauflage. Übrigens erscheint am selben Tag auch noch eine zusätzliche, digital remasterte CD-Version über Century Media, deren Tracklist mit dieser hier identisch ist.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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