PROCESS OF GUILT - FAEMIN


Label:BLEAK
Jahr:2012
Running Time:44:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach dem Cover hätte ich jetzt etwas Modernes bis Progressives erwartet, doch ich habe Glück. Um schön kaputten Doom aus Evora handelt es sich hier, grummelig groovend mit halligen Growls und viel Beckengezische. Verdrehte Soli und unmögliche Rhythmen hält “Blindfold” parat, welches gegen Ende dann straighter treibend wird, mit einem abgedrehten Gitarrenlärm wie bei Tool. Geradliniger kommt dagegen „Harvest“ mit einem amtlichen Riff, und sich ständig wiederholenden Bassläufen, die noch eingebaute Schlenzer a la Geezer Butler aufweisen. „Cleanse“ beginnt distanzierter, etwas wie verlangsamte Tool in ganz dreckig, auch immer mit einem dominierend brummenden Bass. Auch im abschließenden Titelstück schießen mir Vergleiche zu Godspeed durch den Schädel, verzerren sich aber mit den Pegelausschlägen in den Gehörgängen. Bröckelnde Felswände tun sich auf, scheinen sich mit jedem Punch zu verschieben und zu zerbröseln. Ein tiefes Grollen lässt befürchten, zwischen ihnen zermalmt zu werden. Eine fette oldschool Produktion setzt die Ecken und Kanten fein in Szene, und unterstreicht somit die gewollt roughen Expressionen. Fünf fiese Batzen zwischen acht und elf Minuten, die ineinander übergehen, fanden den Weg auf dieses Album, mit dem die vier Portugiesen nicht viel verkehrt machen. Immerhin lärmen sie schon seit zehn Jahren zusammen, da sollte der Groove auch blind sitzen. Und wie er das tut. Pflichtalbum für Doomheads.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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