BLASPHEMY - VICTORY (SON OF THE DAMNED)


Label:NUCLEAR WAR NOW!
Jahr:2018
Running Time:48:10
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wenn man über alte Kult-Bands redet, spricht man eigentlich immer nur über das alte Zeug, selbst dann, wenn sie heute noch aktiv sind und neue Tonträger veröffentlichen. Es gibt aber auch Bands, die noch aktiv sind, aber nichts Neues mehr rausbringen. Zu letzterer Spezies hatte ich auch Blasphemy aus Kanada immer gezählt. Ich war völlig überrascht, dass es sich bei „Victory (Son Of The Damned)“ um ein neues (!) Demo handelt. So sehr ich Blasphemy auch liebe: So richtig Sinn macht dieses „Demo“ hier nicht. Drei der vier Leute aus der Originalbesetzung, die sich 1984 zusammenfand, sind heute immer noch dabei; lediglich ein Gitarrist ist neu. Fünfzehn Songs sind hier enthalten, die aber alle bereits von früher her bekannt sind; mit einer Ausnahme, nämlich dem Titeltrack, der neu und hier in zwei verschiedenen Versionen vertreten ist. Es klingt wie ein Live-Bootleg, ist allerdings ein kompletter Proberaum-Mitschnitt mit Schepper-Sound und viel zu viel Hall auf dem Gesang. Womit wir wieder beim Thema wären: Macht es Sinn, die wenigen alten Kamellen immer und immer wieder neu zu verwursten? Wie wäre es mal mit einem brandeuen Album? Und warum zur Hölle presst man eine Probe mit Asi-Sound auf Vinyl? Noch dazu als Doppel-LP, wo doch die vierte Seite unbespielt und graviert ist? Fragen über Fragen… Blasphemy sind Kult, Vinyl auch; demnach kauft es vermutlich jede Sau… Versteht mich nicht falsch: Ich liebe Blasphemy! Aber muss man gerade von der „True“-Fraktion einen solchen Ausverkauf hinnehmen (den sie übrigens den großen Bands immer wieder vorwerfen)? Ich denke nicht! Positiv zu erwähnen ist allerdings, dass diese Aufnahme dennoch total viel Spaß macht, und dass sie sogar als kultige Kassettenversion erhältlich ist, die ich sogar in diesem Fall wärmstens empfehlen würde! Ist mit Sicherheit kein Pflichtkauf, aber entscheidet selbst…

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht