THE DEAD DAISIES, THE NEW ROSES

Osnabrück, Rosenhof, 25.04.2018

THE DEAD DAISIES, THE NEW ROSES

The Dead Daisies sind wieder auf fleißiger Promotour für ihr neues Scheibchen "Burn It Down", übrigens die vierte Scheibe seit Gründung im Jahre 2012. Mit John Corabi am Mikro (ex-Mötley Crüe, ex-Union), Marco Mendoza am Bass (ex-Thin Lizzy, ex-Whitesnake), Doug Aldrich an der Leadgitarre (ex-Whitesnake, ex-Dio) und dem australischen Bandgründer David Hillel Lowy an der zweiten Gitarre, kann man hier getrost von einer sogenannten Supergroup sprechen. Es gibt allerdings ein Umbesetzung. So hat Brian Tichy (ex-Whitesnake, ex-Billy Idol) die Schlagstöcke an Deen Castronovo übergeben, der zusammen mit Doug bei Revolution Saints agierte und auch bei Journey die Felle malträtierte. Getreu dem Motto ihrer letzten Scheibe aus 2017 "One More For The Road" hat der ständige tourende Support von heute, nämlich The New Roses aus Wiesbaden noch keine Zeit und Muße für eine neue Longrille gefunden. Wie es sich für ein solch cooles Hard Rock Package gehört, ist der Rosenhof gerammelt voll. Übrigens bin ich seit dessen Sanierung das erste Mal wieder im Club.

 

The New Roses - live - 2018The New Roses entern um Punkt 20:00 Uhr die Stage und liefern, wie gewohnt, saustark ab. Die Setlist mit dem Opener "Every Wildheart", "Forever Never Comes" und "Gimme Your Love" ist nicht wirklich neu aber dem Shouter Timmy Rough, der exakt mittig agiert, wie auf den Leib geschrieben. Eine roughe Voice, easy, locker und ein Sympathieträger vor dem Herrn und die Klampfe kann er auch noch bedienen. Was will man mehr. Zu seiner Linken Norman Bites am Sechssaiter, der sich wie gewohnt den Allerwertesten abspielt und zu seiner Rechter, der vermehrt in sich gekehrte aber immer super freundlich rüber kommende und in sich hinein grinsende Hardy am Tieftöner. Am Drumkit rundet Urban Berz mit knackigen Rhythmen das Quartett ab. Es folgt "Dancing On A Razorblade", über setzt mit "Ritt auf Messers Schneide / Razierklinge" ein cooler Songtitel und das vollends abgefeierte "It's A Long Way". In die rockige Liste reihen sich nahtlos "Devil´s Toys" und der Rausschmeißer "Thirsty" ein. Dazwischen siniert Timmy bei "One More For The Road" über die lange und tolle Zeit auf Tour, ist voll des Lobes über den Headliner und verspricht, wie immer, richtig Bock zu haben mit der entsprechenden Anmache des Publikums. The New Roses sind nie nur ein Support, sondern immer ein richtig guter Anheizer und, wie sie zuvor auf der Tour mit The Weight bewiesen haben, können sie auch alleine die Massen in ihren Bann ziehen.

 

The Dead Daises - live - 2018 - 1Heute ist aber nach einer dreiviertel Stunde Schluss und nach einer nur halbstündigen Umbaupause ist dann Zeit für den australisch-amerikanischen Headliner. The Dead Daisies eröffnen ihr Set gleich mit zwei Songs vom neuen Album und sowohl "Resurrected" wie auch auch "Rise Up" gehen richtig ab und gegen John und Doug alle Möglichkeiten ihre Präsenz auf der Bühne voll auszuspielen. Mit "Make Some Noise" folgt der Titeltrack vom letzten Album, dann "Song And A Prayer" und das richtig riffige und sleazelastige "Dead And Gone". Marco gibt heute Abend den Animateur, quasselt was von Tequila und schwupps leiten südamerikanische Rhythmen in "Mexico" ein und alle Damenherzen schmelzen nur noch dahin. Es folgt "What Goes Round" und ein exzellentes Solo vom Gitarrenhero Mister Aldridge, der dafür von seiner Band und natürlich den Fans frenetisch abgefeiert wird. Nach "Last Time I Saw Sun" greift John wiederholt zu den Schellen für "Can´t Take It With You". Bei "All The Same" geht es textlich um voll abgedreht "crazy" Weiber / Frauen. Hinter dem Kit kann dann der Neu-Daisie zeigen, was in ihm steckt. Die Band begrüßt ihn nochmals mit einem warmen "Welcome". The Dead Daises - live - 2018 - 2Marco legt dann gleich ein Solo hinterher und rein geht es in das Rolling Stones Cover "Bitch", allein vom Titel, wohl ziemlich treffend für Johns Ansichten. Bei "With You And I" ist dann Zeit für ein langes Statement von Mister Corabi. Beiläufig wirft er ein, dass Doug eine Deutsche geheiratet hat, die nächsten Worte sind im brandenden Jubel kaum zu vernehmen und das natürlich alle Fans seine speziellen Freunde sind, allerdings keiner eine Karte zu Weihnachten zu erwarten hätte "...don´t expect a christmas card...". Es folgt ein Medley größter Klassiker mit ""Rock And Roll All Nite" / "Highway To Hell" / "The Boys Are Back In Town" / "Smoke On The Water" und natürlich "Heaven & Hell". "Mainline", "Longway To Go" und mit "Midnight Moses", einem Cover der Alex Harvey Band beschließen die Jungs den Hauptteil. "Mit Judgement Day", einem trommelnden John Corabi, der doppelhalsigen Gitarre von Doug und balladesken Melodien kehren die Jungs auf die Bühne zurück. Als Rausschmeißer folgt zum Schluss mit "Highway Star" das nächste Cover von Deep Purple und um Punkt 23:00 ist dann auch Schluss mit einer schweißnassen Combo und einer absolut begeisterten Fanschar, die sich im vorderen Bereich des Clubs noch von allen Stars die Autogramme abholen kann.



Autor: Andreas Gey - Pics: Andreas Gey