VYRE - WELTFORMEL


Label:SUPREME CHAOS
Jahr:2018
Running Time:52:18
Kategorie: Neuerscheinung
 

Vyre kommen aus Bielefeld, existieren seit 2011 und veröffentlichen nun schon ihr drittes Album. Sie in eine bestimmte Schublade zu stecken, erweist sich als schwierig. Metal Archives bezeichnen ihre Musik als eine Mischung aus Avantgarde- und Post Metal, ihre Facebook-Seite als Sci-Fi Black Metal, Propaganda Pop und Stadium Black Metal. Aha… Vyre bestehen aus neun (!) Musikern, haben aber noch zwei weitere Leute für Special Effects und Orchestrierung angeheuert. Neben den üblichen Instrumenten gibt es auch eine Violine und ein Cello zu vernehmen. Aber wie klingt das Ganze denn nun? Auf jeden Fall sehr eigenständig! Der Opener „Alles Auf Ende“ klingt mit seinen Synthesizern wie eine Gothic-/EBM-Nummer. „Shadow Biosphere“ ist dagegen melodischer und atmosphärischer Black Metal mit schönen Gitarrenmelodien, aber fiesem Kreischgesang, der mich etwas an Satyr von Satyricon erinnert. „Life Decoded“ kommt sogar stellenweise mit gutem Klargesang aus. Hier sorgen Cello und Synthesizer wieder für ein leichtes Gothic-Flair, wobei der Klargesang eher psychedelisch ist. Aber auch geknüppelt wird hier. Abgefahren! Hier passiert jedenfalls eine ganze Menge. Festlegen wollen sich Vyre nicht. Mal sind sie brachial, manchmal verträumt, meistens irgendwie spacig. Alle Songs sind zwischen fünf und neun Minuten lang. Somit kommen die nur sieben enthaltenen Songs auf über fünfzig Minuten Spielzeit. Die Produktion ist glasklar und blitzsauber, sodass alle Facetten der Musik sehr gut zur Geltung kommen. Am meisten überrascht mich jedoch, dass Vyre trotz der hohen Abwechslung niemals überladen oder anstrengend klingen. Alles macht auf wundersame Weise irgendwie Sinn. Viele Bands wollen etwas Neues erfinden, scheitern und langweilen dabei aber maßlos. Vyre zeigen uns, wie es geht!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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