LORNA SHORE - FLESH COFFIN


Label:COOKING VINYL
Jahr:2018
Running Time:45:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Lorna Shore gründeten sich 2010, kommen aus New Jersey (USA) und legen nach drei EPs und dem Debüt "Psalms" nun mit "Flesh Coffin" ihre zweite Longrille vor. Shouter des im progressiven Death Core angesiedelten Quintetts, mit allerlei Einflüssen aus Death-, Black- und Powermetal ist Tom Barber. Dröhnende Saiten eröffnen "Offering Of Fire" und sogleich stürmen hohe Shouts und dunkle Growls in die die Schlacht. Schnelle und sehr hohe Screams, nahe Dani Filth von Cradle Of Filth, werden von stakkatoartigen Brettern abgelöst und zwischen drin richtig proggige und rasend schnelle Leads. Es ist schwer hier einen Konsens zu finden und so nenne ich das mal einen Mix aus Black- und Death Metal mit coreartigen Anleihen. "Denounce The Light ist ein Sinnbild für komplexe Rhythmen und irrwitzige Tempowechsel mit ganz stillen, langsamen Momenten. Stimmungsvoll und sehr melodisch beginnt das groß angelegte "The Astral Wake Of Time", gefolgt vom spannenden "Desolate Veil". Stimmliche Schwankungen und epische und melancholische Schwere, überzeugen bei "Funeral Moon", während "Void" wieder die harten Lorna Shore mit bissigen Attacken, schwerem Gestampfe und vermehrter Double Bass zeigt. Allein die rasend schnellen und zackigen Screams, bilden hier den hörenswerten Kontrast zu dem üblichen Core-Gerümpel. Nach dem brutalen "Infernum" legt "The//Watcher" mehr Augenmerk auf interessante Gitarrenteile und gibt sich phasenweise richtig melodiös und clever arrangiert. Hier steckt eine Menge von Cradle Of Filth drin, auch wenn die Us-Metaller wohl lieber mit The Black Dahlia Murder oder Carnifex verglichen werden würden. Ich kann aber nicht anders, da Dani Filth für mich einfach so prägend für diese hohen Screams ist. Verwischt, verschwommen, ja fast jamartig beginnt "Black Hallow", zunächst ohne definierte Richtung und der Wechsel von langsamer Schwere, corartigen Ausbrüchen und flotten Licks bestimmt das gesamte Muster. Mit dem wieder episch einsteigendem Titeltrack "Flesh Coffin" schließen Lorna Shore ihren zweiten Output genauso interessant ab, wie sie ihn begonnen haben. Wenn Death Core so klingt, fällt ein Zuhören sicher nicht schwer. In der Summe eine absolute hörenswerte Scheibe und im Death Core, wenn es denn tatsächlich noch als solcher durchgehen sollte, mit das Beste, was ich bislang gehört habe.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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