IHSAHN - ÁMR

Label: | SPINEFARM / UNIVERSAL |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 43:49 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Vegard Sverre Tveitan, besser bekannt als Ihsahn, kennen Black Metaller vor allem aus seiner Zeit bei Emperor, einer der wegweisendsten norwegischen Black Metal-Bands überhaupt. Emperor gehörten aber nie zu den Rumpelhorden des Undergrounds, sondern waren immer schon technisch versiert und auf musikalischen Fortschritt aus. Neben einigen EPs und Split-Veröffentlichungen gab es offiziell nur vier Alben von Emperor; diese waren jedoch alle wegweisend. Das letzte Album „Prometheus – The Discipline Of Fire & Demise“ erschien 2001. Heute bestehen sie nur noch so sporadisch für Festival-Auftritte. Solo ist Ihsahn 2005 zum ersten Mal in Erscheinung getreten. Der aggressive Gesang und die musikalische Progressivität sind zwar auf seinem nunmehr siebten Solo-Album geblieben. Aber irgendwie ist es dennoch anders. Alles klingt sehr elektronisch. Die Gitarren klingen furztrocken, die Keyboards poppig und melancholisch, das programmierte Schlagzeug klinisch und steril. Es gibt zwar auch Doublebass und verzwickte Breaks, aber es klingt einfach leblos. Wenn Herr Ihsahn melodisch singt, erinnert es an Muse, Tool, neuere Opeth oder ähnlich gepolte Bands. Die Produktion ist viel zu glatt poliert und klingt zwar warm. Hat aber überhaupt keinen Druck. Wer alte Emperor mag, wird hier seine Probleme bekommen. Der Gesang ist nur teilweise Black Metal-mäßig. Das ist aber auch schon alles. Dieses Album ist eher etwas für Leute, die auf experimentelle und psychedelische Musik stehen. Man muss Ihsahn jedoch attestieren, dass er ein toller Musiker ist, denn er hat alles selbst eingespielt, die Songs sind variabel, und die Musik ist schon sehr anspruchsvoll. Entscheidet selbst. Mich haut es nicht um. Ich gebe aber wohlwollend eine Sieben.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller