Also fröhlich und herzerfrischend ist anders, aber wer sich den Namen Pigs gibt und sein Album „You Ruin Everything“ nennt, fährt einen anderen Kurs. Seit 2008 wühlen Gitarrist Dave Curran (Unsane) Drummer Jim Paradise (Freshkills, Players Club) und Bassist Andrew Schneider (Slughog) den Dreck mal ordentlich durch. Schon beim ersten Hören geht man krumm, denn den Bass haben die Schweine mal richtig tief gestimmt und zerren an ihm herum. Mann kann richtig hören wie die dicken Saiten des Basses gegen den Abnehmer rasseln und wieder zurück und hin und her....  Meine Zahnseide ist morgens auf jeden Fall fester gespannt. In „At Least It´s An Ethos Pt. 1”, und auch sonst, dängelt sich die Gitarre fast klar über den Bass. Trotzdem wird alles verwischt. Sei es im Gedränge von „Scrum“, im Ablassen von „Drained“ oder im mystischen „Mashantucket“, alles wirkt durcheinander, hat aber gleichzeitig Rhythmus und Melancholie. Manchmal fühlt man sich an eine Art irre oder böse Kyuss erinnert, die einem den Schädel einschlagen wollen. Grandios ist auf jeden Fall das Cover. Zwei hinreißende Clowns, die völlig zerstört mit Bier in der Hand,  wahrscheinlich gerade mit einem Schraubenzieher das nächst Beste Kleinkind abgestochen haben, weil es seine blöde Zuckerwatte hat fallen lassen. Natürlich ist das reine Spekulation. Zuzutrauen ist es den beiden Schelmen aber. Pigs jonglieren hier mit Melancholie, Aggression und Wahnsinn. Gesanglich wird von Geshoute bis zu melodiösem Gesang alles geboten. Nach einem Tag mit dem Album kann man allerdings etwas verstört auf die Außenwelt wirken. Wie auch immer, in jeden Fall gibt es aufs Maul, wenn man auch nicht genau weiß, wie und woher das kommt. Ein Grund findet sich aber glücklicherweise immer.

Tracklist:
01 Give It
02 Whitewash
03 Massive Operator Error
04 Drained
05 Outburst Calendar
06 Contrition Dilemma
07 Scrum
08 Small C Celebrity
09 Mashantucket
10 At Leats It'S An Ethos Pt. 1
11 At Leats It'S An Ethos Pt. 2

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn

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