NECROS CHRISTOS - DOMEDON DOXOMEDON


Label:SEPULCHRAL VOICE
Jahr:2018
Running Time:113:06
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auch wenn ich weiß, dass fast alle traditionellen Death- und Black Metaller die Berliner Necros Christos lieben, muss ich gestehen, dass ich mich nie allzu sehr mit ihnen befasst habe. Deshalb kann ich hier leider nicht mit viel Hintergrundwissen punkten. Fakt ist: Die Berliner verkünden mit diesem Magnum Opus wohl ihren Abschied. Die Gründe dafür sind mir nicht bekannt. Im Vorfeld hatte die Band nur verlauten lassen, dass das Album „groß“ werden würde und aus neun Tracks, neun „Temples“ und neun „Gates“ bestehen soll und dass es das extremste aller ihrer Album werden soll. Ein Blick auf die Tracklist bringt erstes Licht ins Dunkel: Siebenundzwanzig Tracks werden angezeigt. „Temple I – IX“, eigentlicher Song, „Gate I –IX“ ist die ständig wiederkehrende Reihenfolge. Bei den „Temple“-Tracks handelt es sich um mystische Intros, die entweder düster gesprochen werden oder instrumental sind. Die „Gates“ sind allesamt Instrumetals, die als Zwischen-Intros dienen und meistens orientalisch klingen. Und es gibt neun „richtige“ Tracks, die alle eine jeweilige Überlänge von sechs bis vierzehn Minuten haben und zwischen Death- und Doom Metal pendeln. Die Songs sind abwechslungsreich, melodisch, atmosphärisch und beschwörend. Necros Christos erinnern mich meistens an Celtic Frost zu „Monotheist“-Zeiten und Triptykon, stellenweise auch an Mystifier und Mortuary Drape. Bei doomigen Riffs muss ich auch schon mal an MyDyingBride denken. Dennoch ist dieses diabolische Gebräu völlig eigenständig und an Finsternis kaum zu überbieten. Auch wenn das Album facettenreich ist, klingt alles homogen und in sich schlüssig. Selbst bei fast zwei Stunden Spielzeit sind Necros Christos eindrucksvoll in der Lage, den Hörer zu fesseln und keine Langeweile aufkommen zu lassen. Zudem ist der Sound des Albums, welches als Doppel-CD und als Triple-LP erscheint, schön sauber und transparent. Sie haben im Vorfeld nicht zu viel versprochen und verabschieden sich – wenn es denn tatsächlich so ist – mit einem wahren Paukenschlag.  

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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