IRON ANGEL - HELLBOUND

Label: | MIGHTY |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 47:12 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
In den letzten Jahren avancierten die Hamburger Power-/Speed-/Thrash Metaller Iron Angel zu einer wahren Kult-Band. Junge Nachwuchs-Metaller tragen ihre Aufnäher auf ihren Kutten und beten ihr 1985 erschienenes Debüt „Hellish Crossfire“ zurecht an. Es gibt sogar eine Band, die sich nach dem legendären Debüt benannt hat. 2015 kam es zur Reunion der Band. Ich sah sie auf dem Headbangers Open Air und war begeistert. Ein ausführliches Interview mit der Band für CROSSFIRE war die logische Folge. Nun legen sie endlich ihr langersehntes drittes Album vor. Und was für eins! Natürlich wäre es Blasphemie, das neue Werk mit dem Debüt gleichzusetzen, aber besser als das zwiespältige Zweitwerk „Winds Of War“, welches 1986 nur ein Jahr nach dem Debüt kam, ist es auf jeden Fall. Wo „Winds Of War“ wie ein Schnellschuss wirkte, klingt hier alles gut durchdacht. Es hat lange gedauert, aber das Warten hat sich auch gelohnt! Sie sind hart wie eine Thrash Metal-Band, schnell wie eine Speed Metal-Band, aber melodisch und hymnisch wie eine Power Metal-Band. Die Musik ist schnell und treibend, die Doublebass bollert wie Sau, und der Gesang ist zwar rau und kraftvoll, aber auch immer melodisch. Alle Songs klingen wie aus einem Guss. Lückenfüller sucht man vergeblich. Es gibt keine verschwendete Zeit zum Luftholen. Hier wird das Gaspedal ausgefahren. Dabei geben sich Iron Angel musikalisch traditionell, stehen aber mit einer guten, druckvollen Produktion fest in der Gegenwart und versuchen gar nicht erst, mit einer Retro-Produktion anzubiedern. Obwohl die Musik oldschool ist, klingt sie weder altbacken noch überholt. Iron Angel klingen auch Anno 2018 immer noch lebhaft und vor allem authentisch. Sänger Dirk Schröder, der das einzig noch verbliebene Ur-Mitglied von Iron Angel ist, hat sich eine tolle Truppe zusammengesucht, die den alten Spirit der Band würdevoll auffängt und weiterlebt! Sehr geil!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller