INFINITAS - SKYLLA


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:12:54
Kategorie: Import
Eigenproduktion
 

Drei Veröffentlichungen und alle klingen völlig unterschiedlich. Solche Bands gibt es selten. Allerdings scheint dies auch manchmal zahlreichen Besetzungswechseln geschuldet zu sein. So wie im Fall von Infinitas, einer Folk Metal-Band aus der Schweiz, welche ich letztes Jahr mit ihrem Wahnsinns-Album „Civitas Interitus“ kennen- und liebengelernt habe. Bassist Pauli, der seit 2010 dabei war und Laura Kalchofner an Flöte und Gesang sind dieses Jahr beide abgewandert. Irina Melnicova ersetzt letztere an der Violine und steuert Background-Gesang bei. Die beiden Gründungsmitglieder Selv Martone (Bass) und Schlagzeuger Pirmin „Piri“ Betschart, die Infinitas seit 2009 betreiben, müssen ständig umstellen. Musikalisch haut es sie aber nie aus der Bahn; ganz im Gegenteil! Auch wenn die neue EP „Skylla“ wenig Neues bietet und viel ruhiger und nicht so brachial ausgefallen ist wie ihr Vorgänger, so klingen die vier enthaltenen Songs frisch und setzen sich sofort in den Gehörgängen fest. Der Titeltrack, der die EP eröffnet und vom letzten Album stammt, ist ein schön angenehmer Rocker im Vier-Viertel-Takt, der von der stets präsenten Violine und zweistimmigem Frauengesang im Refrain lebt. Das seichte, verträumte Intermezzo „Conclusio“ ist ein kurzes Instrumental, wo Piano und Violine alleine spielen und perfekt harmonieren. Hier wird die Melodie des „Skylla“-Refrains als eine Art „Reprise“ weitergeführt. „Samael“ ist wieder bereits vom letzten Album „Civitas Interitus“ bekannt, ist hier aber als schöne Version mit Akustikgitarren und Bongotrommeln neu eingespielt worden. Hier kommt richtig geiles Mittelalter-Flair auf, und man bekommt sofort Bock, sich mit einer Flasche Met an einen Mittelaltermarkt zu setzen und sich gehörig die Kante zu geben. Andrea Bölls Stimme kommt hier sehr energisch rüber, der männliche Background-Gesang bietet einen coolen Gegenpol. Auch das abschließende „Leprechaun“ tendiert in diese Richtung. Dass es das zweite Instrumental auf der nur vier Songs enthaltenden EP ist, stört nicht weiter. Ich hatte gelesen, dass Infinitas auch mal Akustik-Konzerte geben. Nun weiß ich endlich, wie sich dies anhört. Hier gehen die SchweizerInnen sehr entspannt zu Werke. Ich bin echt neugierig, in welche Richtung es auf dem nächsten Album gehen wird! Und auch das Cover sollte hier erwähnt werden, denn erneut rundet - wie immer - ein schönes, vinykwürdiges Gemälde ihren Tonträger gekonnt ab!  

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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