EGONAUT - THE OMEGA


Label:MIGHTY
Jahr:2017
Running Time:50:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit The Omega" liefern die 2006 gegründeten Egonaut aus Schweden, die seit 2016 mit dem neuen Sänger Emil Kyrk aufwarten und sich faktisch damit neu reformierten, ihren vierten Output ab. Kopf der Band und gleichsam Songwriter ist Fredrik Jordanius, der sich fortan nur noch auf die Bedienung der sechssaitigen Klampfe konzentriert. Der Opener "Initium" ist ein zügiger und stampfender Doomrocker mit kräftigen, fordernden Vocals und einer Menge hardrockigem Beiwerk, in Form einer beispielsweise an Deep Purple erinnernden Hammondorgel. Düstere angehauchte Riffer eröffnen das richtig melodische und größer angelegte "Alienanti", das bei mir Erinnerungen an zum Beispiel Mystic Prophecy weckt. Keyboards und eine kräftige Orgel charakterisieren das schleppende "Offerings" und wieder kommen einem Gedanken an Jon Lord, Roger Glover & Co. Mit richtig starken Leads folgt das düster und komplexer konzipierte "The Abdiction", das im Mittelteil mit einem tollen Solo an den Klampfen aufwarten kann. Dunkeldoom à la beispielsweise Candlemass, gespickt mit proggig-friggeligen Gitarren und harsche, böse Vocals mit so ein bisschen Feeling von Amon Amarth gibt es bei "The Pledge", gefolgt vom rabenschwarzem und eher monotonen "Into The Eye". Klingende Schellen und die gruselige Atmosphäre haben dabei etwas von intronalen Sequenzen eines King Diamond oder auch von Mercyful Fate. Eine dröhnende Hammond, gepaart mit schleifenden Gitarren eröffnet "Awakenings", welches im Folgenden mit einer ungewohnt sanften Rockstimme überrascht. Tasten und clevere Arrangements machen aus dem Ding jedoch ein richtiges Epos mit fetten, hymnischen Elementen. "Totentanz" geht mit akustischen Klampfen rein. Aber keine Angst. Der clever inszenierte Powermetal mit wieder einer starken Hammond und sehr variablen Gesangslinien ist weit weg von jeglichem Balladenkitsch. Mit Gitarren nahe bei älteren Iron Maiden scheppert das richtig schnelle "Deathsworn" und landet irgendwo zwischen True Metal der anfänglichen 80er-Jahre, vereint mit dem melodischen Groove von Uriah Heep. Den Schlusspunkt setzt das epische "Revelations", eine dröhnende Walze aus klassischem Hardrock mit ordentlichen Orgelanteilen, fetten Doomsequenzen und aggressiven Metalgitarren, sprich eigentlich allem, was das Metalherz begehrt. Ein fantastisches, abwechslungsreiches und mächtig druckvolles Rockalbum.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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