„Cruda Sorte“ ist Italienisch und bedeutet so viel wie „Grausames Schicksal“. Dennoch handelt es sich bei Cruda Sorte um eine deutsche Band. Die Berliner gründeten sich bereits 2005, veröffentlichten aber erst 2014 ihr erstes Album „Innozenz“. Danach folgten noch eine EP und zwei weitere Alben. Aller Anfang war schwer, doch jetzt hauen sie in regelmäßigen Abständen neue Tonträger raus. Einen Qualitätsverlust gibt es dabei jedoch nicht zu verzeichnen. Ein anderthalb-minütiges Intro lässt noch nicht erahnen, was da auf den Hörer zukommt. Danach folgen fünf weitere, meist sehr lange Tracks, die dem einem alles abverlangen. Es gibt schrägen, abgedrehten Avantgarde Black Metal auf die Ohren, mit ungewöhnlichen Songstrukturen und abgefucktem Gesang, der aber mehr als passend ist. Dabei setzen Cruda Sorte meistens dennoch auf hohes Tempo, aber auch auf spielerisches Können und gutes Songwriting. Wer Angst hat, dass die Band sich in Frickeleien verläuft oder bei Elf-Minuten-Monstern langweilig wird, muss sich eines Besseren belehren lassen. Aber Cruda Sorte bleiben unvorhersehbar und sorgen für den einen oder anderen Aha-Effekt. Grob gesehen kann man sie in einem Topf mit Bands wie Bethlehem, Silencer, Forgotten Tomb, Fäulnis oder Sterbend stecken, denn für diese Audienz sind sie geschaffen worden. Der Sound ist dünn, räudig und dreckig, was die Wut des Gesangs noch besser in Szene setzt. Völlig abgefahren! Sollte man mal gehört haben!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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