LONELY KAMEL - – DEATH´S-HEAD HAWKMOTH


Label:STICKMAN
Jahr:2018
Running Time:44:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aus Oslo in Norwegen begannen Lonely Kamel mit ihrer ersten LP, aus 2008, die europäischen Heavy Rock Szene aufzumischen und legen, knapp zehn Jahre später, die fünfte Langrille mit sieben Songs und einer Spielzeit von einer knappen dreiviertel Stunde vor. Der Kern der Truppe besteht aus Thomas Brenna (Guitar, Vocals), der auch mal so klingt wie Josh Homme von Queens Of The Stone Age, Stian Helle (Bass), Espen Nesset (Drums, Percussion) und Joran Norman (Guitar). "Fascist Bastard" eröffnet das Vintage-Feeling, mit stonerlastigen Gitarrenwänden, tief verankert im dunklen, fetten und durchgehendem Groove, der aus Birmingham stammenden Metalgötter von Black Sabbath. Nach vier Minuten lässt man sich ausreichend Zeit für solierende Felle, über die eine tolle Klampfe gelegt wird und nach hinten raus explodiert man mit feinsten Jimi-Hendrix-Leads. In doomiger Manier und vollem 70er-Jahre Spirit, wird das hanfvernebelte "Psychedelic Warfare" nachgelegt. Krautrockig und langsam mit so ein bisschen Pink-Floyd-Duft geht "Move On" rein, welches nur als Intro für die unglaublichen Riffmonster in "Inside" gesehen werden kann. Puh, ist das eine Granate, in der sich Led Zeppelin, Cream, Karma To Burn, Kyuss und natürlich ganz logisch dann auch Queens Of The Stone Age, hintereinander die Hand geben. "More Weed Less Hate", steigt quietschig und verwirrend ein und steigert sich volle Pulle, mit zackig ballernden Drums und rasenden Klampfen, voll im Oldschool-Mix der 60er-Jahre und dazu eine richtige punkige Röhre, hoch. Das Ding geht ab wie Sau und man wartet nur darauf, dass die Sechssaiter hintereinander auf den Boden gescheppert werden. "Inebriated" liefert den erdigen, urwüchsigen Stoner, schwach erinnernd an ziemlich frühe Monster Magnet, als die so langsam aus der Ursuppe krochen. Melodisch, ruhig und mit warmer Stimme startet das nachfolgend, richtig rockige und dröhnende "The Day I’m Gone", das im Ganzen mir aber, bis auf das krautige Ende, zu schlicht daherkommt und eher als schwächerer Titel angesehen werden kann. Dennoch können Lonely Kamel mit ihrem fünften Output ganz easy alle Traditionalisten und Jeansjackenträger, mit Geburtsjahrgängen in den 50er bis in die 70er-Jahre, auf ihre Seite ziehen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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