JOACHIM WITT - RÜBEZAHL


Label:VENTIL
Jahr:2018
Running Time:58:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

In Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Frontmann von Lord Of  The Lost, Chris Harms, entsteht das bisher wohl eindeutigste Album seit “Bayreuth 1“ und “Dom“, unter Joachim Witts eigenen Label Ventil, mit Believe /Soulfood. Releasedatum für “Rübezahl“, ist  der  23. März 2018. Dazu gibt es eine passende Tournee durch diverse Städte Deutschlands. Joachim Witt, geprägt von Höhen und Tiefen, hat sich niemals unterbuttern lassen und immer sein eigenes Ding durchgezogen. Freiheit und Unabhängigkeit von alltäglichen Mainstreamgedudel. Voller Power und energiegeladener Eigenkreativität ist eine ganz besondere CD entstanden. Auf dunklen Pfaden wandert der Meister entlang und beschreitet die Pfade des sagenumworbenen Berggeistes Rübezahl aus dem Riesengebirge. Der geneigte Zuhörer findet sich wieder zwischen abgrundtiefen Seelen Gedanken, fantastischen Stimmungen aus düsterer Melancholie, Sehnsüchten und Wehmut. Vorab hatte ich die Möglichkeit in das neueste Meisterwerk “Rüberzahl“ reinzuhören und meine Meinung niederzuschreiben, um Euch diese Scheibe ein wenig näher zu bringen. Eindrucksvolle dreizehn Songs und ein ansprechendes Artwork in verschiedenen Editionen, sind erhältlich. Schroffe Gitarrenklänge und wehmütiger Gesang, eröffnen im epischen Gefecht, eine düstere Musikwelt. Stapfend tritt der “Herr der Berge“ empor und erhebt sich über die Menschen seiner Heimat, um nach dem Rechten zu sehn. Gefolgt auf Schritt und Tritt von episch anmutenden Melodien, im Feuergefecht aus Streichinstrumenten und druckvollen Gitarrenspiel, erbebt eine klare Ansage: „Ich Will Leben“. Manch einer wird sich hier selber reflektieren können, denn wer dem Text aufmerksam lauscht, versteht diese Botschaft und des anschließenden Tracks „Dämon“. Macht etwas aus eurem Leben und lasst die Zeit nicht sinnlos verfliegen. Währet dem Fleiß und der Tüchtigkeit, seid ehrlich und Bescheiden. So wird statt Leid, ein gutes Leben folgen ohne Ängste. Für ein absolutes Gänsehautfeeling sorgt bei mir “Goldrausch“. Ein Hauch aus filmreifen orchestralen Klängen und wuchtiger Dramatik lässt alle Sinne auf einmal agieren. Gedankenversunken erschleicht sich die feine Ballade “Mein Diamant“, einen Platz im oberen Ranking.

Zum Weinen verführt und schwelgend ergeben aus Wünschen, Träumen und aufkommender Hoffnungen. Realität die sich mit der Fantasie verwäscht und immer tiefer in die Saga um Rübezahl eintauchen lässt. So authentisch kann Musik klingen und begeistern. Mit seiner Stimmromantik, zaubert Joachim Witt eine atemberaubende Welt, als hätte er nie etwas anderes getan. Leben für die Musik und dem Streben nach Glück. Vielleicht hat der Meister beim Arrangement, seine ganz persönlichen Erlebnisse mit einfließen lassen. Hingerissen zwischen allem Gedankengut, kann man sich zum weiteren “Wofür Du stehst“, treiben lassen. Eine abwechslungsreiche Dynamik lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Eine tolle Kooperation mit dem altbekannten Dance Projekt U96, kündigt sich mit “Quo Vadis“ an. Erinnert mich durch seine Machart ein wenig an die alten Enomine Zeiten und klingt top. In sich selbst verloren, mit „1000 Seelen“ und emporgehoben durch „Eis und Schnee“, mundet die Musik vollends zum Genuss, dessen, was Erfolg verspricht und begeistert in ihrer Gesamtheit auf den Lauschern. Einen Hauch elektronischer Playparts lässt „Agonie“, abwechslungsreich erklingen. Euphorisch begeistert von “Wenn Der Winter Kommt“, schreien die Gedanken der Vergangenheit, eben weil der Song einfühlsam traurig klingt. Untermalt wird das Ganze durch einfließende Klavierklänge. Nach dem Tief folgt ein Hoch, nach der Talfahrt die Bergfahrt. Alles was Du fühlst und lebst, spiegelt sich im ausgereiften Texten wieder und so ist es kein Wunder, das ein weiterer nahtloser Übergang seinen Weg findet zum „Leben Und Tod“. Oh nein, nicht doch!  Der letzte Song im Player? Irgendwie kommt ein bisschen Wehmut mit „Wiedersehen Woanders“ auf. Mit allen was bisher zu hören war, kehren Joachim Witt und seine Musiker, samt Gästen heim. Rasant ist die Zeit vergangen und Sturm diverser Emotionen ist ein neuer Favorit für das Jahr 2018 geboren. Eine Träne geht auf die Reisen. Zu hoffen bleibt, dass sich Wünsche erfüllen und die Stärke und Schaffenskraft nie versiegen werden.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Britta Rönsch


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