LISTENER - BEING EMPTY: BEING FILLED


Label:SOUNDS OF SUBTERRANIA!
Jahr:2018
Running Time:50:13
Kategorie: Neuerscheinung
 

Listener gründeten sich um das ehemalige Solo-Projekt von Dan Smith (Vocals, Bass), der anfangs mit Hip-Hop startete und seine erste Longrille bereits 2003 veröffentlichte. Man wandelte sich. Es kamen der Gitarrist Jon Terrey und der Schlagzeuger Kris Rochelle hinzu und mittlerweile ist man bei der achten Scheibe angelangt. Mit einem ordentlichem Wumms startet "Pent Up Genes", gefüllt von richtig rockigen Gitarren und toughen Drums, sprich ganz geradlinigem Rock / Hard-Rock. Sämtliche Textpassagen werden dabei nicht gesungen sondern erzählt, so dass die Amerikaner mit dem Spoken-Word-Rock faktisch ihre eigene Nische schufen. Bereits im Opener gibt es Bläser, die dem Ganzen eine leicht jazzige Note geben, obwohl sich die Trompeten eher wie bei einer Kavallerie im Sezessionskrieg anhören. "Little Folded Fingers" mixt rauen Stoner, Post-Rock, Post-Punk und irgendwie ist da auch catchiger Brit-Pop / Brit-Rock drin. Abwartend, verhalten, atmosphärisch macht "There’s Money In The Walls" weiter. Zu den emotionalen, traurigen Vocals gesellen sich helle, proggige Gitarren, hymnische Elemente und chorale Gesänge. Beim melodiösen "Add Blue" mit warmen Gitarren und unterdrückten Hip-Hop-Elementen macht sich Dan frei vom Sprachgesang und artikuliert sich mehr im Rappslang. Bei "Blood Shot / New Love" gibt es einen munteren Wechsel zwischen sanftem Gesang und fordernden "Spoken Words", garniert mit rockigen Gitarren, poppigen Arrangements und hier und da durchaus auch ziemlich alternativem Sound. Bei "Manhattan Projekts" wird die erste Minute mit akustischen Gitarren gefüllt, so man zunächst den Eindruck einer typischen Ballade gewinnt. Danach bricht es aus dem Sänger raus und eindringlich warnt, bittet und droht er gleichzeitig, gefolgt von kräftigen Riffern. Wie ihr seht, geben sich Listener sehr abwechslungsreich. Nie weiß man, was als nächstes kommt. Sie sind innovativ, kreativ und fern ab jeglicher Genreeinstufungen. Hört einfach mal in die Scheibe mit insgesamt zehn Tracks rein und bildet euch eure eigene Meinung. Und wenn ihr Bock habt, das Trio mal live zu erleben, dann folgt den regionalen Pressemitteilungen, denn Listener machen kaum Aufhebens um sich oder ihre Musik und sind mit durchschnittlich hundertfünfzig Gigs im Jahr sehr fleißige Liveinterpreten.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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