MELECHESH - AS JERUSALEM BURNS… AL´INTISAR


Label:VIC
Jahr:2018/1996
Running Time:53:57
Kategorie: Re-Release
 

Melechesh kommen ursprünglich aus Israel, gründeten sich bereits 1995 und verbinden seither rohen Black Metal der alten Schule mit fernöstlichen Folk-Einflüssen. Bis heute hat die mittlerweile nach Holland ausgewanderte Band sechs Alben veröffentlicht. Ihr letztes Werk „Enki“ hat auch schon wieder drei Jahre auf dem Buckel. Um die Wartezeit auf das nächste Langeisen etwas zu verkürzen, gibt es nun eine Neuauflage ihres längst vergriffenen, kultigen Debüts „As Jerusalem Burns… Al´Intisar“, welches erstmals 1996, also nur ein Jahr nach der Gründung der Band, erschienen war. Dies enthielt neben den fünf Songs des vorjährigen Demos, welches ebenfalls „As Jerusalem Burns“ (nur ohne den Zusatztitel) hieß, noch ein Intro, welches das Album einleitete, sowie vier neue Songs. Um die kompletten Anfangstage hier zu vereinen, wurden auch noch die beiden Tracks der „The Siege Of Lachish“ 7“ EP aus dem Jahr 1996als Bonus obendrauf gepackt. Das Album wurde remastert und enthält zudem Linernotes von Melechesh-Mastermind Ashmedi, der bis heute das einzige noch verbliebene Urmitglied der Band ist. Die Musik auf dem Debüt war noch räudiger als heute. Es gibt hier dünn produzierten, schnellen und hasserfüllten Black Metal mit richtig fiesem Kreischgesang auf die Ohren. Das Schlagzeug rattert in einer Tour. Die Folk-Einflüsse, die heute viel gegenwärtiger und dominanter sind als damals, wurden hier zwischendurch immer mal wieder im Mittelpart eingestreut, was den Gesamtsound zwar etwas lockerte, aber dadurch nicht weniger böse erscheinen ließ. Wenn jemand authentisch gegen das Christentum wettern darf, dann die Israelis! Hier erinnerte die Musik noch eher an Absu und Nifelheim als an Al-Namrood und Arallu, wenn ihr versteht, was ich meine. Aber auch über zwanzig Jahre später hat dieses Album weder an Charme eingebüßt noch an Glaubwürdigkeit verloren. Man muss Melechesh attestieren, dass sie wohl die ersten waren, die Black Metal mit orientalischem Folk kombinierten und somit bis heute eine Sonderstellung in diesem Genre einnehmen. Wem der Folk-Anteil auf den neueren Alben zu präsent ist, der sollte es mal mit „As Jerusalem Burns… Al´Intisar“ probieren, welches nun mit schönem Bonuszeug, endlich wieder erhältlich ist!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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