HEXX - QUEST FOR SANITY/WATERY GRAVES


Label:VIC
Jahr:2018/1988/1990
Running Time:32:48
Kategorie: Re-Release
 

Was ihre musikalische Ausrichtung angeht, haben die Amis von Hexx schon so manche Odyssey hinter sich. Sie starteten 1983 als Power-/Thrash Metal-Band und legten die beiden US Metal-Klassiker „No Escape“ (1984) und „Under The Spell“ (1986) vor, die sich bis heute allergrößter Beliebtheit in der Szene erfreuen. Doch als Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger alle Bands immer schneller und härter wurden, packte diese Sucht auch Gitarrist Dan Watson und Schlagzeuger „John Shafer, die die beiden einzigen permanenten Musiker der Band sind. Bevor sie sich 1991 mit „Morbid Reality“ sogar dem Death Metal widmeten, gab es dann zwischen den Klassikern und dem eben letztgenannten Werk den „gesunden“ Mittelweg: Thrash Metal mit räudigerem Gesang als zuvor sollte es sein, resultierend aus den beiden EPs „Quest For Sanity“ (1988) und „Watery Graves“, die hier beide zusammen und ohne Bonusmaterial auf einer CD vereint wurden. Für die alten Fans von Hexx war der neu eingeschlagene Weg sehr befremdlich. Clint Bower (später auch bei Abscess und The Ravenous; beide mit Chris Reiffert von Autopsy am Schlagzeug und Gesang), der nach dem Debüt für die zweite Gitarre zuständig war, übernahm von nun an auch den Leadgesang. Und wenn man heute drauf zurückblickt, dann konnte sich dieser durchaus hören lassen. Es war damals nur ungewohnt. „Quest For Sanity“ wird von einem kurzen Akustik-Intro eingeleitet. Danach geht das Thrash-Gewitter los. Dabei waren Hexx jedoch nicht nur auf Geschwindigkeit aus, sondern gaben sich auch technisch und vertrackt mit tollen, wilden Gitarrensoli. Der keifende Gesang klingt aggressiv und wütend. Die drei Songs der „Watery Graves“ EP sind noch einen Tacken aggressiver, vor allem vom Gesang her. Insgesamt erinnern Hexx auf diesen beiden EPs eher an Bands wie Morbid Saint, Anialator oder Demolition Hammer. Das ist schon harte Kost. Aber gerade jetzt im Old Scholl Thrash-Revival sollte man sich diese vergessenen Perlen vielleicht mal wieder bewusster zu Gemüte führen. Ein zweiunddreißigseitiges Booklet mit Linernotes und vielen raren Fotos erhöht zudem den Kaufanreiz.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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