HEAVATAR - OPUS II - THE ANNIHILATION


Label:EAR MUSIC
Jahr:2018
Running Time:58:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

Fünf Jahre ist es inzwischen her, dass Van Canto Gründer und Sänger Stephan Schmidt; mit seiner neuen Band Heavatar das Debut „Opus I – All my Kingdom“ veröffentlicht hat. Unterstützt wurde der Meister in dieser Band vom langjährigen Stratovarius Drummer Jörg Michael, Gitarristen Sebastian Scharf und Bassist David Vogt. Stefan selbst zeigte auf der Veröffentlichung, dass er nicht nur singen außerordentlich gut beherrscht, sondern auch das Gitarre spielen. Nun ist die Truppe nach langen Jahren endlich wieder zurück, mit einem neuen Album „Opus II – The Annhiliation“. Die Veröffentlichung macht mit dem weiter, was schon das Debüt so interessant gemacht hat. Harte teilweise in den Thrash Metal gehende Gitarren Riffs, kombiniert mit Schmidts melodischen mehrere Tonlagen umfassenden Vocals, wie man sie von Van Canto kennt. Dazu kommen mehrstimmige Chorgesänge, für die der Sänger auch schon bei Van Canto immer eine Schwäche hatte. Das wichtigste scheint der Band jedoch der Einfluss aus der Klassik zu sein. Immer mal wieder werden bei den Titeln berühmte Themen klassischer Komponisten verarbeitet. Das scheint der Truppe immerhin so einen Stellenwert zu haben, dass sie auf dem Cover für jene Hörer, die sich mit der Klassik nicht besonders gut auskennen eine Liste der klassischen Komponisten aufführen, dessen Themen sie verwenden. So zum Beispiel Beethoven, dessen 5. Symphonie sie am Anfang des Songs „Annhiliation“, als Basis nehmen um die Songstruktur aufzubauen. Oder Vivaldi dessen Stück Sommer aus den vier Jahreszeiten im Song „Into The Doom“, als Solo verarbeitet wird. Die Teile die man aus den Kompositionen verwendet, werden dann dazu genutzt auf jenen neuen eigenen Songideen aufzubauen. Das sorgt dafür, dass der Hörer das Gefühl bekommt Beethoven oder Vivaldi hätten selbst schon die Lieder für Metal Bands und nicht für Orchester komponiert. Was man allerdings an Gedanken und Arbeit in die Musik gesteckt hat wurden offenbar bei den Texten gespart und so fallen jene ziemlich klischeehaft und einfach strukturiert aus. Da es hier aber eh mehr um den Gesang und die Musik als um die Lyrics geht, stört das nicht so sehr. Fazit: Wer schon immer mal wissen wollte wie Beethoven, Vivaldi, Mendelsohn und Chopin als Metaller geklungen hätten, der sollte sich dringend das zweite Album von Heavatar holen auch wenn er dafür ein wenig Power Metal Klischee Texte ertragen muss.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Markus Breidohr


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