KREATOR - COMA OF SOULS


Label:BMG / NOISE
Jahr:2018/1990
Running Time:124:49
Kategorie: Re-Release
 

Als ich hörte, dass Kreator ihre Alben aus den Neunzigern als Re-Releases raushauen, hatte ich zunächst gedacht, dass es lediglich um die experimentelle Phase ginge. Ich rechnete also auch mit dem letzten Album der Neunziger, „Endorama“, welches aber leider unberücksichtigt blieb. Was mich etwas überrascht, ist, dass auch „Coma Of Souls“ in dieser Reihe erscheint, war es doch das letzte traditionelle Kreator-Album vor dem musikalischen Umbruch. Die elf Songs dieses Klassikers sollte nun wirklich jeder kennen. Der Titeltrack, „People Of The Lie“ oder auch „Terror Zone“ schaffen es auch hute noch regelmäßig in die Setlist der Essener Thrash Metal-Urgesteine. Dabei muss aber erwähnt werden, dass Kreator auf „Coma Of Souls“ zwar noch nicht sonderlich experimentell waren, sich aber schon musikalischer zeigten. Das Akustik-Introdes Openers „When The Sun Burns Red“ überraschte etwas. Auch die Tatsache, dass der gerade von Sodom abgewanderte Frank „Blackfire“ Gosdzik als zweiter Gitarrist hinzukam, gab der Band mehr Raum in der Gitarrenarbeit. Die Klampfen waren besser aufeinander abgestimmt als noch zuvor. Man knüppelte zwar noch, gab sich aber auch mal im Headbanger-freundlichen Midtempo die Klinke in die Hand. Das Album wird noch einmal remastert hat nun noch mehr Wumms als ohnehin schon. „Coma Of Souls“ hat die Zeit überdauert. Als Bonus gibt es hier einen kompletten Konzert-Mitschnitt aus Fürth von der damalig aktuellen Tour zu diesem Album aus dem Jahr 1990. Da alle Kreator-Alben bis einschließlich „Coma Of Souls“ allesamt als Klassiker in der Szene  gelten, versteht es sich von selbst, dass bei den insgesamt fünfzehn Tracks (und einem Schlagzeug-Solo) kein einziger Lückenfüller drauf ist, bei dem die Fans lieber Bier holen gegangen wären. Dies war erst auf den folgenden Alben der Fall. Neben den drei bereits oben erwähnten Tracks, die sie heute auch immer noch live spielen, gibt es hier auch Klassiker wie „Terrible Certainty“, „Extreme Aggression“, „The Pestilence“, „Toxic Trace“, „Pleasure To Kill“, „Flag Of Hate“ oder „Riot Of Violence“ auf die Mütze. Hier bekommen Kreator-Fans also mein persönliches Lieblings-Album der Band mit geilem Bonuszeug aufgetischt, dass sich gewaschen hat, denn auch die Live-Aufnahme hat einen richtig geilen Sound. Diese Wiederveröffentlichung kommt als Doppel-CD im schönen Digipack und als toll aufgemachte 3LP-Box in transparent-rotem Vinyl. Pflichtkauf, auch wenn man die Erstpressungen auf CD und/oder Vinyl schon hat!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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