PSYCHEDELIC WITCHCRAFT - SOUND OF THE WIND


Label:LISTENABLE
Jahr:2017
Running Time:38:27
Kategorie: Neuerscheinung
 

Psychedelic Witchcraft stammen aus Italien und wurden 2015 durch die Sängerin Virgina Monti gegründet. Nach einer EP debütierten sie im April 2016 mit dem Longplayer "The Vision" und legten knapp neun Monate später die zweite Scheibe "Magick Rites And Spells" hinterher. Im November 2017 erschien mit "Sound Of The Wind" bereits das dritte Album. Anhand des selbsterklärenden Bandnamens sowie einiger Live-Visiten, unter anderem als Support für The Elder, Ufomammut, The Vintage Caravan oder die schwedischen Dead Lord, dürfte die stilistische Ausrichtung der Florentiner dem geneigten Hörer ziemlich klar sein. Mal schauen, was der bluesig-rockige, im Doom verwurzelte Vierer so in die Waagschale wirft? Nach dem etwas schrägen Intro, namens "Maat", mit stromlosen Gitarren und ein paar Fellen und Schellen dröhnt "Lords Of The War" aus den Speakern. Die Nummern groovt mit Black-Sabbath-lastigen Riffern ganz gut, ebenso wie das spätere "Rising Of The Edge", allerdings fällt schon hier das begrenzte Stimmvolumen der Shouterin auf, die zwar ganz gut krächzt, eher wie eine Lita Ford im Stimmbruch, aber zu den direkten Parallelen, wie beispielsweise einer Elin Larsson von Blues Pills oder einer Jennie-Ann-Smith von Avatarium doch abfällt. Besser klingt sie auf dem zwischenzeitlich ziemlich flottem "Wild We Go", einem Song mit gemischten Anleihen bei Led Zeppelin oder Black Sabbath. Nach dem langsamen und mit ambienten Saiten verzierten "Sound Of The Wind" drückt "Turn Me On" mit roughen Arrangements und einer ordentlichen 60er-/70er-Jahre Note ganz ordentlich und zum wiederholten Male versucht sich Jacopa Fallai an coolen Jimi-Hendrix-Licks. Ganz dunkle und schwere Saiten gibt es bei "The Warrens" und, endlich ist man verleitet zu sagen, gibt es mal eine fette Hammond. Tief in den ausgehenden 60er -Jahren ist das im Slow-Modus gehaltene "Sin Of Mine" verankert. Hierwürde eine etwas soulige Stimme ziemlich gut passen, alleine Frau Monti fehlt hier scheinbar das Können. Ergo wird auch dieses Ding eher im gängigen Modus runter gezogen und bietet, bis auf die durchweg passablen Headbangerqualitäten, nichts Neues an der Front. So dauert es fast bis zum Ende, ehe das fett bluesige aber mit merklich angezogener Handbremse dargebotene "Let Me Be Myself" richtig überzeugen kann und hier zeigt unsere schwarzhaarige Lady auch ihre bislang gesanglich beste Leistung. Tolle Tasten auf dem Klavier und richtig geile Klampfen sorgen auf dem instrumentalen "Horizon" für einen sehr versöhnlichen Abschluss unter ein, über weite Strecken, eher mittelmäßiges Album. Ich weiß, dass die vier Südländer das viel besser können, wenn sie denn nur wollten.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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