Das Bandlogo sieht nicht nur aus wie das von Entombed, Nihilist und Carnage, die Musik der Holländer Anarchos, die seit 2010 existieren, klingt auch so wie die eben dieser schwedischen Death Metal-Vorbilder. Ihre Landsleute von Entrapment haben auch schon gezeigt, dass guter, alter Schweden Death längst bis in die Niederlande vorgedrungen ist. Dabei ist im Falle von Anarchos beachtlich, dass sie es schaffen, das Tempo nicht permanent allzu hoch zu halten und dennoch nie Langeweile aufkommen zu lassen. Die schleppenden Passagen und dezenten Gitarrenmelodien erinnern auch mal an Bolt-Thrower. Die schreddernden Riffs kommen richtig fies und großflächig daher. Verschnaufpausen gibt es hier keine. Der rausgekotzte Gesang zeigt Einflüsse von Autopsy. Die Produktion ist zwar gut, aber nicht allzu sauber. Das Album klingt so, als sei es wirklich in den frühen Neunzigern erschienen. Zuvor erschienen nur ein Demo und eine EP der Band. Mit dem Debüt hat man sich richtig Zeit gelassen, aber dafür ist es auch sehr gut geworden. Zwar klingen im Moment sehr viele jüngere Bands wie die alten schwedischen großen Helden. Ein bisschen fehlt unterm Strich also auch die Eigenständigkeit. Aber wer immer noch auf der Suche nach neueren Bands ist, die trendfrei dem alten Death Metal-Sound frönen, dem sei Anarchos eher ans Herz gelegt als andere derartige Retro-Combos.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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