IMPACT - LIVE AT ROTTERDAM ROCKS


Label:HEADBANGERS
Jahr:2017
Running Time:46:13
Kategorie: Import
Liverecording
 

Neben Highway Chile, Ear Danger oder Martyr gehörten auch Impact zu den Urvätern der holländischen Heavy Metal-Szene. Zwei Demos und die beiden Alben „Never Too Young Too Rock!“ (1982) und „The Flag“ (1987) haben sie in den glorreichen Achtzigern veröffentlicht. Danach waren sie völlig von der Bildfläche verschwunden. Es scheint aber so, dass es sie wieder gibt, wenn auch in veränderter Besetzung. Von früher sind nur noch Sänger Thierry Plisson und Bassist Rob Schoof mit dabei. 2014 fanden sie sich überraschenderweise wieder zusammen und spielten 2016 einen Reunion-Gig in Rotterdam, wo sie einige Songs spielten, die mir gänzlich unbekannt sind. Ich hatte ihre beiden Alben als sehr New Wave Of British Heavy Metal-lastig, also eher rockig, in Erinnerung. Mich störte aber immer die Produktion, die furztrocken war. Auch der dumpfe Schlagzeug-Sound gefiel mir überhaupt nicht, auch wenn die Musik an sich sehr gut war. Umso überraschter bin ich, wie gut diese CD hier knallt; und das für eine Live-Aufnahme! Der unbekannte Opener „On The Rampage“ glänzt mit tollen Gitarrenharmonien und drückenden Riffs. Der Gesang ist tiefer als früher. Danach wird der Schwerpunkt zunächst mit drei Songs auf das zweite Album „The Flag“ gelegt. „Eat Your Heart Out“, „No Sleep“ und „Symbol Of The Flag“ rocken wie Sau. „Misanthrope“ war ein Samplertrack auf „Dutch Steel“ (2014), „Looking For Trouble“, „Defying The Odds“, „You And I“, „The Writing On The Wall“, “Sin City” und „Red Tape” kenne ich alle gar nicht. Impact spielen hier straighten Heavy Metal mit schweren Riffs um pumpendem Schlagzeug im simplen Vier-Viertel-Takt, der sofort zum Mitwippen und Headbangen einlädt und mich etwas an ihre Landsleute von Highway Chile und Picture, aber auch an Saxon und stellenweise auch neuere Molly Hatchet erinnert. Der letzte Song ist dann „Never Too Young To Rock“ vom gleichnamigen Debüt-Album, der komischerweise der einzige Track des Erstlings ist. Die Setlist könnte Old School-Fans, die die Band noch von früher her kennen – bei nur vier bekannten von insgesamt elf Tracks – also sauer aufgestoßen haben. Auch die Tatsache, dass nur zwei Ansagen vor den letzten beiden Stücken, dem ebenfalls neuen „Red Tape“ und dem abschließenden Titeltrack des Debüts, gemacht wurden, hat wohl im Publikum für Verwirrung gesorgt. Wenn die unbekannten Tracks aber bald tatsächlich auf einem neuen Studio-Album landen sollten, dann kann man sich darauf freuen, denn die hier enthaltenen Tracks sind solide gespielt, gehen sofort ins Ohr und hauen ordentlich rein. Für Sammler, die immer alles von ihren Lieblingen haben wollen, ist diese Live-CD aber auf jeden Fall interessant, da man die meisten Sachen eben noch nicht kennt. 

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht