TURBONEGRO - Zeit ist ein kompliziertes Konzept


Turbonegro sind zurück und haben einen echten Turbo angeworfen. Erst kürzlich durfte ich das neue Album „Rocknroll Machine“ von Turbonegro rezensieren. Für mich ist die neue Scheibe eine echte Überraschung und ein echtes Masterpiece. Von mir gab`s acht von zehn Punkten. Zum neuen Album kommt dann noch die passende Tour. Wir von CROSSFIRE wollten natürlich wissen, wie es zum neuen Album kam und was die Norweger seit ihrer letzten Scheibe so alles getrieben haben. Rune Rebellion, der Gitarrist, stand uns Rede und Antwort.

logoConny: Hi Dudes, es ist schon ziemlich lange her, seit wir von euch was gehört haben. Sechs Jahre können für die Fans eine halbe Ewigkeit sein. Tony Sylvester sagte mal, dass ihr alle auf einer langen Reise in die Zukunft gewesen seid. Was ist auf diesem Trip alles passiert?

Rune Rebellion: Wir haben lange mit diesem neuen Album gelebt und uns viel Mühe damit gegeben. Dieses Mal haben wir es geschafft, ein Album zu machen, das viele Facetten hat und beim ersten Hören sofort und direkt ins Ohr geht.

Conny: Könnte man euer neues Album „Rock`n Roll Machine Deathpunk 2.0" nennen?

Rune Rebellion: Wohl eher Deathrock als Deathpunk. Ich würde sagen, es ist anders als unsere alten Alben. Aber es zeigt deutlich, woher wir kommen. Aber konzeptionell könnte man sagen, dass wir da weitermachen, wo die „Black Trilogie" geendet hat.

Conny: Ihr habt auf vielen Social Media Plattformen, wie Facebook gepostet, dass die Songs auf dem neuen Album euch viel bedeuten. Was genau bedeuten sie denn für euch?

Rune Rebellion: Auf unserer Facebook-Seite mussten wir eine Track-By-Track-Serie machen, die von Euroboy (der auch das Album produziert hat) und Happy-Tom geschrieben wurde. Es ist eine gute Lektüre und einen Besuch wert. Schaut mal rein.

Conny: Das neue Album klingt manchmal ein bisschen wie Van Halen, ZZ Top oder Motörhead. Außerdem sind viele Keyboard Sounds zuhören. Was hat euch noch beeinflusst?

Rune Rebellion: Zeit ist ein kompliziertes Konzept. Speziell die Achtziger, vermute ich. Aber da gibt`s noch Seventies Glam, den klassischen Alice Cooper und AC/DC und so weiter. Wir sind nicht unbedingt kritisch mit unseren „Vorbildern“, solange sie gut sind!

Conny: Ist Punk für euch der sogenannte „Way Of Life“?

Rune Rebellion: Haha, ganz und gar nicht! Wir sind jetzt Männer im mittleren Alter mit Familien und richtigen Jobs. Aber in den frühen Neunzigern haben wir es geliebt, die politisch korrekten Punks zu provozieren, indem wir uns echt schräg verkleidet haben. Ich denke, so sind wir immer noch auf eine Art und Weise Punks.

turbonegroConny: Wenn ihr nicht Musiker seid, was macht sonst beruflich?

Rune Rebellion: Ich mache A&R bei einem Major Label, haha! Das ist, das was ich wirklich mache bei Universal Music. Tom hat seine eigene TV-Show beim norwegischen nationalen TV, Euroboy arbeitet in einem echt schicken Architekturbüro und ist für die Stadtplanung zuständig, und Tony arbeitet bei einem Schneider in London. Schön unterschiedlich, nicht wahr? (Artists and Repertoire, meistens in der abgekürzten Version A&R genutzt, ist ein Begriff aus dem Musikbizz. Damit wird der redaktionelle Teil einer Plattenfirma bezeichnet. In der A&R-Abteilung gehen beispielsweise die Demo-Tapes von sich bewerbenden Künstlern ein. Die A&R-Manager suchen nach neuen musikalischen Trends, die für die Plattenfirma kommerziell verwertbar sind. A&R-Mitarbeiter treffen die Entscheidung darüber, Künstler unter Vertrag zu nehmen, und sind für ihre Betreuung zuständig. Auf diese Weise geben A&R-Manager dem Plattenlabel ihr Profil. Anmerk. d. Redaktion)

Conny: Zum Schluss noch eine Modefrage: Hat sich Euer modischer Geschmack ebenso wie das neue Album geändert und in Turbonegro „Fashion Style 2.0" gewandelt, oder mögt Ihr immer noch Jeans?

Rune Rebellion: Jeans are forever, dude!

Conny: Rune, vielen Dank für das Interview, und wir wünschen Euch eine supergeile Tour!

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Autor: Dirk Conrads