HEIR - AU PEUPLE DE L´ABÍME


Label:LES ACTUERS DE L´OMBRE
Jahr:2017
Running Time:40:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Sehr oft frage ich mich, was Sludge mit Black Metal zu tun haben soll oder welcher Sinn hinter Post-Black Metal steht. Meistens ist das träges, modernes Zeug, von dem ich schnell genervt bin. Aber zum Glück gibt es ja auch immer gewisse Ausnahmen, wie zum Beispiel Heir aus Frankreich, die tatsächlich deutlich Black Metal-lastiger sind als erwartet. Erst 2015 aus der Taufe gehoben, legen sie nun nach einer kultigen Tape-EP und einer Dreier-Split-CD mit ihren Landsleuten von Spectrale und In Cauda Venenum ihr erstes richtiges Album hin, welches als schmucke Digipack-CD erscheint. Fünf Songs sind hier zwar nur enthalten, dafür kommt man aber auf glatte vierzig Minuten Spielzeug. Alles Songs sind zwischen sieben und neun Minuten lang. Und hier passiert auch etwas! Frostige, klirrende Kälte in Hochgeschwindigkeit trifft auf schwermütige, doomige Lavariffs und hinterlassen Tod und Zerstörung. Heir haben eine gnadenlose Wut und ballern ihre Songs runter, als gäbe es kein Morgen. Ruhige, cleane Intros gibt es auch mal, sind aber nur so kurz, dass es nie langweilig wird. Der fiese Kreischgesang ist wahrlich von Boshaftigkeit und Depressionen geprägt. Manche chaotischen Elemente erinnern gelegentlich an neuere Mayhem oder auch Watain, auch wenn der Vergleich über weite Strecken etwas weit hergeholt ist. Besonders geil ist die dünne Produktion. Man hört zwar alles sehr gut raus, dennoch klingt die CD alles andere als glatt poliert. Vielmehr unterstreicht sie die Kälte der Musik mehr als konsequent. Auch das Schlagzeug poltert schön natürlich daher, ist also weder programmiert noch getriggert. Sehr geil!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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