NARBELETH - INDOMITVS
Label: | FOLTER |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 35:31 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Auch in sonnigen, warmen Ländern gibt es finstere Musik. Bestes Beispiel dafür sind Narbeleth aus dem exotischen Cuba, ein Soloprojekt des Allround-Musikers Luis Hernandez, der sich hier einfach Dakkar nennt. Neben der kompletten Instrumentierung übernimmt er auch den Gesang. Seit 2008 hat er ein Demo, eine EP und immerhin schon vier Alben gutklassigen Black Metals veröffentlicht, die sich vor den großen nordischen Vorbildern nicht zu verstecken brauchen. Im Stil von Darkthrone, Taake, Carpathian Forest, Judas Iscariot, 1349, Urgehal, Inquisition oder Arckanum rumpelt und poltert er sich durch acht infernalische Hasstiraden, bei meistens angezogenem Tempo. Die Gitarren sägen schön, der Bass ist aufgrund der dünnen und kalten Produktion kaum vernehmbar. Der Kreischgesang unterscheidet sich nicht von seinen musikalischen Vorbildern. Neben sieben eigenen Songs, die alle wie aus einem Guss klingen und auch mal mit hymnischem Klargesang („The Distortion Of Life“) und Akustikgitarren („The First To Rise“, „Sinister Laberynths Of Human Soul“ inklusive bösem Tippfehler beim Wort „Labyrinths“…) auskommen, gibt es obendrauf noch einen gelungenen und originalgetreuen Coversong der schwedischen Altmeister Arckanum, und zwar „Dauðmellin“ von deren 2008 erschienenen Album „Antikosmos“, also mal nicht einen der bekannteren drei Frühwerke, wie man vielleicht zunächst vermutet hätte. Hier handelt es sich um ein rundum gelungenes Black Metal-Album, das im Prinzip keinen schlechten Ton enthält. Narbeleth ist keine schlechte Kopie, sondern ebenbürtig, die Songs klingen frisch und unverbraucht, der alte, nordische Black Metal-Spirit ist immer allgegenwärtig, und die klare, saubere Produktion ist ebenfalls top. Klar hat man so etwas schon sehr häufig gehört, aber das hier ist definitiv eine der besseren Black Metal-Plagiate.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller