WATAIN - TRIDENT WOLF ECLIPSE


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2018
Running Time:34:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ist es echt schon wieder fünf Jahre her, dass uns Watain mit ihrem letzten Album “The Wild Hunt” überraschten? Lange Wartezeiten zwischen Alben sind immer nervig und bedeuten auch selten Gutes. Doch schon die ersten Töne des nunmehr sechsten Albums der schwedischen Black Metaller zeigt, dass sich das Warten in diesem Fall gelohnt hat. Ich war nie ein Riesen-Fan der Band. Dementsprechend waren meine Erwartungen auch nicht allzu hoch. Aber was mich wirklich fasziniert, ist diese wilde, rohe Urgewalt, die die Band an den Tag (bzw. natürlich die Nacht) legt. „The Wild Hunt“ habe ich melodischer und epischer in Erinnerung. Davon ist hier nicht mehr viel zu hören. Die Riffs sind schnell und frostig, die Melodien nur angedeutet und in keinsterweise irgendwie „schön“, der Schlagzeuger ballert in Höchstgeschwindigkeiten sein Programm runter, und der fiese Kreischgesang ist an Bosheit kaum zu überbieten. Ihre Musik ähnelt der ihrer Landsleute von Marduk und Dark Funeral. „Teufelsreich“ (deutscher Titel, englischer Text) erinnert an alte Mayhem. Auch Endstille oder Negator können als passende Vergleiche herangezogen werden. Hier herrscht pure Raserei. Alle Songs dauern etwa vier Minuten, sind im Verglich zu ihrem Vorgänger dieses Mal also relativ kurz, aber dafür auch prägnant auf den Punkt gebracht. Es gibt kaum Spannung im Songaufbau, aber Watain nehmen dafür auch nicht den Druck raus. Dass das Album nicht viel länger als eine halbe Stunde dauert, merkt man beim Lauschen kaum, denn ihre brutale Musik ist stets intensiv. Die Produktion ist schön dünn und kalt und setzt die düstere Atmosphäre der Musik perfekt um. Am besten sind die Alben, von denen man nichts erwartet, und die dennoch sofort zünden und die gesamte Spielzeit über fesseln!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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