5 STAR GRAVE - DRUGSTORE HELL


Label:MASSACRE
Jahr:2012
Running Time:40:15
Kategorie: Neuerscheinung
 

„I´m The Devil And I´m Here To Do Devilswork“. Schon das Intro des zweiten Songs des zweiten Albums von 5 Star Grave klingt anheimelnd. Diese italienische Spezialität macht es einem einfacher als die Platten der Vergangenheit. Die musste man immer mühselig rückwärts abspielen, um zu teuflische Botschaften zu kommen. Hier reicht ein einfaches Play-Drücken, und die Teufelchen springen aus ihren metallisch glänzenden Gefängnis um Pest und Cholera zu bringen, nur um sie gleich wieder zu heilen. Cover und Inhalt sind hier eine runde Sache. Teufel drauf, Teufel drin. Titel wie „Love Affair With The Beast“, „No Devil Lived On“ oder „When The Lights Go Out“ geben schon einmal einen ersten Eindruck. Schöner hätte es die Pharmaindustrie auch nicht sagen können. In der Auslage der höllischen Apotheke findet man allerlei bunte Präparate für den Gehörgang. Das schon aus Omas Tagen bekannte Allheilmittel: Gitarren, mit harten, schrammeligen Riffs, klassische Soli  und klaren Melodieverläufen, steht neben der moderneren Stimmgewalt von Claudio Ravinale. In „Daddy“ bewältigt zusätzlich zu Ravinale und Andrea Minolfi eine Frauenstimme ihren Vaterkomplex. Ohne Nebenwirkungen. So hoch medikamentiert kommt dann auch noch Keyboard hinzu. Das stellt sich als echtes Psychodelica heraus und schafft eine Art Zombie-Atmosphäre, die an die alten Frankenstein Filme erinnert. Die Mischung aus klassisch und neu macht es, und so kann man sich eine ordentliche Dosis des Cocktails gönnen. In einigen Songs fühlt man sich an eine schnellere Lordi Version erinnert, wie in „No Devil Lived On“ oder „Dead Girl Don´t Say No“, wenn nicht Ravinale mit seiner anderen Gesangsart antreten würde. Man möchte mit Pillen um sich werfen. Die freundliche Apothekerin (oder Apotheker) von nebenan erscheint nach dem Hören des Albums in neuem Licht. Wer weiß auch, was die Damen und Herren unter ihrer Theke haben? Einen Huf? Ein Schwänzchen oder einen Dreizack? Das Album lehrt uns: Augen auf in der Apotheke. In diesem Sinne: Die Hölle ist leer, alle Teufel sind hier. (W. Shakespeare)

Tracklist:
01 Terminal Bedroom
02 Death Put A Smile On My Face
03 Love Affair With The Beast
04 Daddy
05 Death Times Eleven
06 No Devil Lived On
07 Dead Girl Don't Say No
08 Boy A
09 If
10 When The Lights Go Out
11 Lemmings

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn


zurück zur Übersicht