KATLA - MÓÐURÁSTIN


Label:PROPHECY
Jahr:2017
Running Time:55:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wer dem Opener „Aska“, in seiner stoischen Instrumental-Ausrichtung, des Atmospheric-Rocks folgt, wird wissen, welch harte Nuss hier auf ihn zukommt. Die Band offeriert eine düstere, meist triste aber packende Musiklandschaft, die selten die einmal eingeschlagene Richtung innerhalb des Songs wechselt. Die Isländer setzten sich aus ex-Solstafir Drummer und Bildkünstler Guðmundur Óli Pálmason mit Multiinstrumentalist und Sänger Einar Thorberg Guðmundsson zusammen. Natürlich hat man effektvolle Schiene heimischer Musik beibehalten, die in den alten Wirkungskreisen Bestandteil waren. Musikhörer müssen eine Menge Geduld mit diesem Opus mitbringen, sonst wird man sie als verschollen melden. Man kann sich von diesen acht Klangmustern nur stumpf berieseln lassen und der verlorenen Seele etwas Balsam spenden. Aufregend ist wahrlich anders. Finstere Magie oder berstende Langeweile, ihr entscheidet. Fakt ist, mit einer Spoken Word Kreation wie „Kul“, hat man sich keinen Gefallen getan. Ob man jetzt dem größten und aktivsten Vulkan der heimischen Insel musikalisch Tribut zollen will oder nicht, die Geburt der Songs bleibt eine schwere und melancholische Angelegenheit. So widersprüchlich wie das Land, mit all seinen Facetten, erreicht man eine Erklärung dessen nicht mit dieser Musik. Dafür ist der Longplayer zu einseitig erdrückend. Wo ist denn die sommerliche Mitternachtssonne zum dunklen Winter? Wo das Feuer zum Eis? Fragen die ich leider nicht beantworten kann, selbst nachdem ich mir das Album mehrmals zu Gemüte geführt habe. Da kommt die Spielzeit fast als Bewertung daher.

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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