THE LORANES - 2ND


Label:NOISOLUTION
Jahr:2017
Running Time:39:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

The Loranes gründeten sich um den ehemaligen Kadavar - Bassisten Phillip "Mammut" Lippitz und debütierten 2015 mit "Trust". Zwei Jahre später legt das Trio nun den Nachfolger vor und betitelt ihn schlicht mit "2nd". "Get Free" eröffnet die elf Stücke umfassende Langrille mit toughem Garagen Rock, schön im Stil der ausgehenden 60er-Jahre gezockt. Mitnehmende Refrains und eine ordentlich Bluesnote geben so den perfekten Rocker für den langen Trip auf der staubigen Piste entlang der amerikanischen Küste. Das mehr im klassischen Hardrock angelehnte "Soul On Fire" geht schon merklich flotter rein aber auch hier beweisen die Drei ihren Sinn für catchige Melodien. "Elevator" gibt sich tragender und versprüht mehr Psychedelic mit ordentlich Fuzz auf den Saiten. "Golden Cage" gibt sich anfangs ebenfalls balladesk und wartet dann mit brettharten Gitarren auf, während "Never-Ending Love" mit seinem Brit Pop / Brit Rock ziemlich verzerrt und schräg aus den Boxen dringt.

Nochmalig zurück in die wilden aber auch vom lockerem Lifestyle geprägten Sechziger und anfänglicher 70er-Jahre mit ein bisschen Rolling Stones Feeling bei "Get Away". Beim lockeren Groove und den zackigen Riffs von "Wildbeest", kommen mir als allererstes die Wüstenrocker von ZZ Top in den Sinn. "No Home" mimt dann den ursprünglichen Rocker mit Akustikparts und so etwas Westernflair. "Sick 6th Sense" macht ordentlich Druck auf den Kessel und rockt von vorne bis hinten durch. Bei dem zwischen Powerballade und Hymne wechselnden "Mirror", welches im Zwischenteil mit tollen Leads aufwartet, ist dann wieder Verschnaufen angesagt. Den Rausschmeißer gibt "Paint It Black". Nein, das ist kein Cover von The Rolling Stones, obwohl es stilistisch durchaus passen könnte, sondern nochmal ein sehr sanftes und zahmes Trio, das erst zum Ende der Nummer nochmals ordentlich drauf haut und dabei schön die Klampfen verheizt. Die Berliner machen Spass, bringen den Zeitgeist der 60er- bis in die frühen 90er-Jahre gut rüber, sind abwechslungsreich und hier und da auch etwas eigenwillig, überfordern aber niemals den Hörer und zementieren sogar ein paar richtig gute Roadsongs in die Rillen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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