THE MEADS OF ASPHODEL / FOREFATHER - ENGLISH STEEL


Label:GODREAH
Jahr:2017
Running Time:59:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hier liegt eine neue Split-CD zweier Bands aus England vor, die mir seit der Jahrtausendwende ein Begriff sind. Obwohl das Logo von The Meads Of Asphodel als erstes abgebildet ist, machen hier Forefather den Anfang, deren Frühwerke alle in meiner privaten Sammlung stehen. Auch wenn ihre letzten Alben völlig an mir vorbeigegangen sind, muss ich mit Erstaunen feststellen, dass sie von ihrem Stil keinen Millimeter abgewichen sind. Die Brüder Athelstan und Wolfsthan, die Forefather seit der Gründung 1997 als Duo betreiben und bereits sieben Alben auf dem Buckel haben, veröffentlichten die hier enthaltenen sieben Tracks, darunter jeweils ein instrumentales Intro und Outro, bereits im Mai unter dem Titel „Tales From A Cloud-Born Land“, allerdings nur online. Jetzt gibt es sie also auch auf CD. Und sie schaffen es eindrucksvoll, Viking Metal mit leichten Black Metal-Einflüssen mit vielen Melodien zu verbinden, ohne dabei kitschig zu klingen. Hin und wieder schimmert auch mal ganz dezent etwas Power Metal durch. Mit völlig angenehmem, melodischem Gesang kreiert das Duo einen Ohrwurm nach dem nächsten, so dass Fans von Falkenbach, Winterfylleth oder auch Primordial mehr als zufrieden sein dürften. Bei ihren Kollegen von The Meads Of Asphodel sieht das dagegen etwas anders aus. Mit ihrem experimentellen Black Metal habe ich mich immer schon schwer getan. Fünf Alben sowie einen Haufen (Split-) EPs und Compilations haben sie seit ihrer Gründung 1998 schon veröffentlicht. Aber ihre Musik ist einfach zu sperrig und die Gitarren klingen permanent schräg. Zudem sind neben einem Intro und drei Cover-Versionen von Candi Stanton (mit Frauengesang), Desaster, The Saints und Sham 69 (na, merkt ihr es auch?) nur vier eigene Songs enthalten, einer davon ist ein altes Demo. Wer auf verrückte, unvorhersehbare und disharmonischen Metal wie Sigh, Thy Catalfalque oder Hate Spirit Noir steht, darf sich hier ranwagen, aber es ist Vorischt geboten! Welche Note gibt man denn, wenn Forefather genial und The Meads Of Asphodel zwiespältig sind? Ich einige mich mal auf eine Sieben von Zehn.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht