ATRIUM NOCTIS - AETERNI


Label:SLIPTRICK
Jahr:2017
Running Time:43:53
Kategorie: Import
 

Atrium Noctis ist eine Melodic-/Atmospheric Black Metal-Band aus Köln, die 2002 zunächst als musikalisches Projekt für eine Auftragsarbeit im Rahmen der Filmfestspiele in Oberhausen gegründet wurde. Das Songwriting funktionierte dann aber so gut, dass Keyboarderin Hydra Gorgonia, die heute das einzige noch verbliebene Gründungsmitglied ist, sich dazu entschloss, eine richtige Band aus dem Projekt zu machen. Seitdem sind vier Alben von ihnen erschienen. Das letzte Album „Home“ hat bereits sieben lange Jahre auf dem Buckel. Nach einem Labelwechsel legen sie nun das vierte Opus nach. Und dabei scheint es sich um ein Konzept-Album zu handeln, wenn man einen Blick auf die Tracklist wirft. Zumindest gibt es mit „AD“ und „AD II“ sowie dem Outro „ADE“ drei kurze, instrumentale Zwischenstücke, wenn man so will. Dazwischen befinden sich noch vier weitere Stücke, die jeweils acht oder neun Minuten lang sind. Dementsprechend abwechslungsreich sind auch die Songs. Mit majestätischen Keyboards und lieblichem Frauengesang beginnt „Datura Noir“ stimmungsvoll. Sobald der Kreischgesang einsetzt, der etwas kauzig daherkommt, kommt aber etwas mehr Druck rein. Die fadendünnen Gitarren ertönen plötzlich, was mich sehr an ganz alte Dimmu Borgir erinnert. Wie auf deren Debüt ist Chefin Hydra mit ihrem Tasteninstrument sehr in den Vordergrund gemischt, sorgt damit aber somit für schöne und gut arrangierte Orchestrierungen. In der Mitte ertönt auch mal Death Metal-Gegrowle. Hier passiert eine ganze Menge. Atrium Noctis haben viele gute Ideen. Manchmal fällt es ihnen schwer, diese zu ordnen und zu Songs zu formen, die sich in den Gehörgängen festsetzen. Die Produktion ist recht dünn und undergroundig. Dies muss aber nicht zwingend negativ ausgelegt werden, denn der dünne Sound verleiht dem Gesamtbild eine gewisse Kälte, die gut ins Konzept passt. Ein Highlight des Albums ist definitiv „Leviathan“. Das düster gesprochene, deutschsprachig vorgelesene Intro hat einen schönen Hörspielcharakter. Auch die darauffolgende Instrumentierung versetzt den Hörer in die richtige Stimmung. Fans von Dimmu Borgir, Troll, Old Man´s Child, Graveworm, Catamenia oder Equilibrium könnten hier aber einen kleinen, mystischen, wenn auch etwas kauzigen Geheimtipp für sich entdecken. 

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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