RADIO MOSCOW - NEW BEGINNINGS


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2017
Running Time:38:12
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das Trio Radio Moscow aus San Diego, Kalifornien, gründete sich 2003 und wirft dieser Tage mit "New Beginnings" seinen fünften Output auf dem Markt. In bin seit meinem Review für CROSSFIRE zu "Live In California" - die Scheibe erschien letztes Jahr - erklärter Fan von Parker Griggs und Kumpanen, seines Zeichens Sänger der Retrorocker und gleichfalls ein wahres Genie auf der Stratocaster. Und wie nicht anders zu erwarten, haut mich die neue Scheibe mit zehn schnurstracks geradeaus gezockten und super riffigen Bluesrockern voll aus den Socken. Mit feinsten und rasend schnellen Leads, Whiskey getränktem Gesang und zügigen Tasten auf der Hammond liefert der als Opener gewählte Titeltrack bereits alles was die amerikanischer Hardrocker auszeichnet. Im dicken Blues und mit ordentlichen Arschtrittgroovern wartet "Deceiver " auf, während das instrumental gehaltene "Woodrose Morning" mit verfuzzten Stonergitarren die psychedelische Seite zeigt. Von Hanfschwaden ist auch das rockige "Driftin`" umgeben, während "No One Knows Where They`ve Been" den frühen 70er-Jahren gewidmet ist und hier und da den Spirit von Cream, Led Zeppelin oder frühen Uriah Heep aufblitzen lässt. Jimi Hendrix stand Pate bei den Licks von "Last To Know", aber bei Radio Moscow klingt nichts altbacken oder gar aus der Konserve. Ganz lässig holen sie die Sachen aus der Klamottenkiste, schütteln den Staub ab und rocken einfach richtig erfrischend neu los. "New Skin" ist auch so ein Burner mit fetzigsten Sechssaitern, wirbelnden Fellen und Tasten, der wiederum auf eine stimmliche Unterstützung verzichtet. Dafür kann sich Mister Griggs dann bei "Pacing" neben der Klampfe auch am Mikro so richtig austoben. Bei "Pick Up The Pieces" mit bluesiger Westerngitarre zeigen die Amerikaner, dass sie nicht nur im Galopp die berühmte Nasenspitze vorne haben, sondern es auch im Schritt richtig gut können, ungeachtet des spritzigen Finales. Mit "Dreams" gibt es zum Ende natürlich kein Schlafliedchen sondern einen fett rockenden Albtraum, mit einem solierenden Langhals zum Niederknien.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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