CRADLE OF FILTH - CRYPTORIANA- THE SEDUCTIVENESS OF DECAY


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2017
Running Time:53:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wie viele Menschen haben versucht Cradle Of Filth, Zeit ihres Bestehens ans Bein zu pinkeln? Allen Kritikern zum Trotz stellt die Band mit "Cryptoriana-The Seductiveness Of Decay", tatsächlich schon ihr vierzehnte Studioalbum zur Diskussion. Ich für meinen Teil bin mit den Männern aus Birmingham immer gut gefahren und sie waren stets Bestandteil meiner Lieblingsauswahl, wenn um es Neubestückung der CD´s fürs Auto ging. Devise: Love us or hate us!!! Ein wenig "back to the Roots", mit der gewissen Note an Black Metal Härte im Einklang mit den Feinheiten der Kunst der musikalischen düsteren Atmosphäre. "Cradle Of Filth" versuchen ja immer diese düster-romantische Gothic/Horror Stimmung aufzubauen, was meines Erachtens dieses Mal nicht so gut geklappt hat. Der Opener, beziehungsweise dass Intro "Exquisite Torments Await",scheint zwar vorher genanntes zu hundert Prozent umzusetzen, die Vorfreude steigt. Aber leider scheitert der Titel stark durch ein abruptes Ende und wirkt eher wie ein kompletter Song, der zu einem Intro zurechtgestutzt wurde. Was dann folgt ist allerdings wieder ganz großer Sport, denn "Heartbreak And Seance" ist ein unglaublich geiles Stück Horrormetal. Hier merkt man ganz genau, dass man so gar nichts verlernt hat. Leider blitzt es heutzutage zu selten auf.

Mittlerweile bewegt sich die Band meiner Meinung nach zwischen all ihren Facetten und zieht sich je nach Belieben und Konzept die nötigen Fähigkeiten aus ihrem Repertoire heraus, um so ein weiteres Album zu schaffen. Dazu wird auch immer mal wieder an dem Sound ein wenig gedreht und gefeilt. Natürlich klingen die letzteren Werke zusammen gesehen vom dem Standard der Band her gleich, aber das aktuelle Album ertönt jetzt, zum Beispiel wieder ein wenig mehr bodenständiger und organischer. Das achtminütige „Death And The Maiden“, entpuppt sich mit seinem epischem Anstrich, den doomigen Klängen und einem New Wave Of British Heavy Metal-Finale als Höhepunkt des zwölften Cradle Of Filth-Albums, eben weil man dergleichen selten von dieser Band zu hören bekommt. „Cryptoriana – The Seductiveness Of Deacy“ ist gut, teils sehr gut, aber selten zwingend – und in der starken Diskografie der Briten kaum herausstechend. Viel ändert sich auf Opus nicht: Die nicht wenigen Fans werden wieder eskalieren, während die Bandhasser den Gesang und symphonische Elemente kritisieren werden. Ist doch schön, wenn Bands noch polarisieren! Ach ja, die Scheibe enthält noch eine Coverversion : "Alison Hell" von "Annihilator". Grossartig, aber dass Cradle Of Filth Coverversionen beherrschen, haben sie ja schon des öfteren bewiesen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Marcus Klinge


zurück zur Übersicht