STEVE HACKETT - THE NIGHT SIREN


Label:INSIDE OUT
Jahr:2017
Running Time:57:48
Kategorie: Neuerscheinung
 

Steve Hackett wurde 1950 in London geboren und war zwischen 1971 und 1977 Gitarrist der Progressive Rock Gruppe Genesis, mit der er insgesamt sechs Studioalben aufnahm. 1985 war er zusammen mit dem ex-Yes und Asia-Gitarristen Steve Howe Begründer der kurzlebigen Supergroup GTR. Mit "Please Don't Touch" startete er 1978 seine Solokarriere und legte bis dato zig Outputs vor. Wie bereits beim Vorgänger "Wolflight" von 2015, vereint er auch bei "The Night Siren", ein multinationales Ensemble, gespickt mit allerlei und auch sehr ungewöhnlichen Instrumenten. Neben Streichern und diversen Bläsern sind im Script auch ein Tar (Saiteninstrument) oder ein Didgeridoo, eine Art Pfeife, vermerkt. Gesangliche Unterstützung erhält er von Mira Awad, Nad Sylvan, Jo Hackett und von Kobi Farhi, den man von Orphaned Land kennt. Thematisch behandelt der Komponist ganz aktuelle Themen, wie die Flüchtlingskrise, Abschottungen gegen Andersdenkende, das globale Armutsgefälle und natürlich die Auswirkungen unserer Mobilität und Wirtschaft auf das Klima. Musikalisch erwartet uns auf dem knapp einstündigen Opus ein hoch musikalisches und melodiöses Potpourri aus Artrock, Neoprog, Folk und ganz viel Ethnoprog:

Orientalischer Bombast bei "Behind The Smoke", filigraner, indischer Flair bei "Martian Sea", osteuropäische Violinen auf "Fifty Miles From The North Pole", schwere Streicher beim instrumentalen "El Nino" und spanisch-mexikanische Gitarren bei "Other Side Of The Wall" sowie "Anything But Love" mit hier zudem afrikanischen Trommeln. Im Latin Rock und mit viel klassischen Teilen trabt dann "Inca Terra" daher, gefolgt vom folklastigen "In Another Life". Das epische "In The Skeleton Gallery" zeigt eine symphonische Eröffnung mit Streichern und Bläsern und variiert zwischen orientalischem Bombast, dunklen Sechssaitern und spielerischem Beiwerk. Sanft und großformatig mit choralen Gesangsteilen erklingt "West To East" und wunderschöne, verträumte Leads lassen mit "The Gift" die CD ausklingen.

Wer atmosphärische Weltmusik zum Genießen, zum Träumen oder einfach nur zur Entspannung sucht und dabei auf rockige Ergüsse weitestgehend verzichten kann, der wird hier fündig und gut bedient.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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