WUCAN - REAP THE STORM
Label: | MIG |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 73:56 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nun höre ich mir das neue Opus der Kräuterrockkapelle aus Dresden schon zum dritten Male an, und kann irgendwie den Zugang nicht finden. Sind das jetzt die Ergebnisse eines Kraut Rock Workshops, oder durfte jeder so spielen wie er/sie es für richtig fand. Hat mich das erste Album noch relativ beeindruckt, finde ich mich jetzt in dieser Soundcollage wenig zurecht. Bunt zusammengewürfelte Retroklänge und endlos lange Stücke, bei denen man sehnsüchtig auf das Ende wartet, lassen keine rechte Freude aufkommen. Auch die Gesangsdarbietung von Goldkehlchen Francis Tobolsky klingt sehr suspekt Dabei hat die Dame doch eigentlich eine sehr schöne Stimme. Nur auf diesem Album klingt sie oft schrill, gefühllos und manchmal ein wenig an Nina Hagen erinnernd. Dazu teilweise deutsche Poesieergüsse, auf niedrigem literarischem Niveau. Was um alles in der Welt hat die Truppe geritten, so eine Platte aufzunehmen. Hatte ich doch beim Erstling eine Menge mehr Potential gehört. Eine Flöte macht noch keine Jethro Tull Nummer aus dem Stück „Ebb And Flute“, das dann auch noch durch zusammenhanglose Breaks auseinander gerissen wird. Stellenweise gibt es Passagen, die richtig Spaß machen, um dann gnadenlos ausgebremst zu werden. Am ehesten kann mich noch eine kurze Nummer wie „Out Of Sight, Out Of Mind“ überzeugen. Hier galoppiert die Truppe relativ straight, und schnörkellos durch den Song. Ja sogar der Gesang ist stimmig. Und dann wieder ein Beitrag wie „Falkenlied“, das kein Mensch braucht. Ostzonenpoesie in Reinform, saft-und kraftlos. Eine Mischung aus Bettina Wegener und Puhdys oder so. Schade drum, aber hier sind meine Erwartungen bei weitem nicht erfüllt worden. Wer Wind säht kann nur bedingt Sturm ernten, da müssen auch noch andere Faktoren stimmen.
Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt