ARCH ENEMY - WILL TO POWER


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2017
Running Time:50:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach dem Aus bei Carcass, gründete Gitarrist Michael Amott gemeinsam mit seinem Bruder Christopher 1995 die Melodic Death Metal-Band Arch Enemy. Michael ist aber das einzige noch verbliebene Original-Mitglied, wobei Schlagzeuger Daniel Erlandsson, der nur ein Jahr später einstieg, ebenfalls auf allen elf Alben zu hören ist. Bassist Sharlee D´Aangelo ist immerhin auch schon seit 1998 dabei. Großes Aufsehen gab es natürlich, als die Trennung von Ex-Sängerin Angela Gussow bekanntgegeben wurde, die immerhin fünf der elf Alben eingesungen hatte und zu einer Art Markenzeichen von Arch Enemy geworden war. Nachfolgerin Alissa White-Gluz, die aus Kanada stammt, ersetzte Angela 2014 und legt nun ihr zweites Album mit den Schweden vor. Die Band hat mittlerweile einen festgefahrenen Stil und macht dabei ordentlich Dampf. Ob das noch Melodic Death Metal ist, lasse ich mal dahingestellt. Jedoch könnte man das ihre Landsleute von In Flames und Dark Tranquillity genauso fragen. Aber Arch Enemy grooven und stampfen ganz gut rein. Dabei klingen sie zwar modern, aber nicht wirklich trendanbiedernd. Sie klingen immer noch wütend und fies, haben aber auch immer einen Hang zu einprägsamen Melodien. Alissa rotzt und röhrt nach allen Regeln der Kunst und hat sich sehr gut in die Band integriert. Was ich bei einer großen Band wie Arch Enemy fehlt, ist der Hit, der hier aus der Masse der zwölf Songs emporsteigt. Das wiederum macht sie aber auch wieder sympathisch. Denn Arch Enemy ziehen ihr Ding durch, haben sich aber nicht von ihrem bisherigen Weg abbringen lassen. Und bei schnellen Passagen, wie zum Beispiel im Mittelteil von „My Shadow And I“ kommen auch noch alte, fiese Carcass-Wurzeln durch. Ein gutes, zeitgemäßes Metal-Album, das drückt und pumpt und seine Abnehmer zurecht finden wird.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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