JACKS FULL - SAME
Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 39:52 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Über die drei Heavy Rocker von Jacks Full aus Athen lässt sich in den gängigen Medien kaum etwas herausfinden. Und wenn, dann liegen griechische Reviews und Statements vor, wo man nach einer Übersetzung vergeblich sucht. So blieb nur die Fanseite auf Facebook und YouTube als weiterer Kanal. Das unbetitelte Debüt scheint, zumindest in Griechenland, schon seit 2015 in CD-Form erhältlich zu sein. Nach einer kurzen Begrüßung durch einen amerikanischen Radioreporter eröffnen riffige Gitarren und frecher Gesang die Show. Typischer Sleaze Rock ist das, der Ende der 80er-Jahre und im nachfolgenden Jahrzehnt, massenweise aus den Vereinigten Staaten von Amerika zu uns rüber schwappte. Nach "The Circus" wartet das flott rockende "Electric Dimension", mit typisch verzerrten Leadgitarren auf und auch die simplen Refrains kommen aus der Klamottenkiste. Etwas friggelige Klampfen beim Anfangs balladesk angehauchten "Ghost". Mit zeitweisen derberen Äxten und etwas schräg angesetzten Wiederholungen, mit leichtem Psychotouch, fällt der Stampfer aus dem üblichen Modus. "Scars ´n´ Lies" wartet mit einem durchgehenden Move auf und der Shouter gibt sich hier streckenweise etwas unfeiner. Interessant und irgendwie proggig vernimmt man zum Ende die Six-Strings. Nach dem richtig flotten und mit knackigen Drums gespickten "Justice Gone Astray", geht es mit sanfter Akustik bei "Died Young" weiter. Doch auch diese Nummer bleibt bei Weitem nicht im Liebesgedudel stecken, sondern rockt ebenfalls derber daher. Nach einigen Tabs wartet "Bend Down", mit bluesigen Riffern auf und spielt sich mit ursprünglichem Sleaze- / Glam Rock auf die Topposition der Anspieltipps. Ein bisschen australischer, hier aber mit mehr trabenden Riffrock und klasse Shouts, wird aus "Listen To Me" eine durchaus hörbare Nummer. Verzehrend und voll "Catchiness" geht es mit "Under My Skin" weiter. Ganz offensichtlich haben die Griechen allerdings Schiss vor einer richtigen Ballade, denn ohne schmissige Rockparts geht es offensichtlich nicht. Schade, das Potenzial für eine dürstende Schmachtnummer und damit mal einen echten Ohrkleber, hätten die Jungs ganz sicher drauf. "Soul Shakle" gibt mit Westerngitarren nochmal eine ganz coole Rocknummer und mit Lagerfeuerakustik geht es dann im "Outro" auch raus.
Jacks Full servieren uns ein knappes Dutzend Rocksongs mit Gespür für ganz gute Riffs und lockere, coole Arrangements aber insgesamt geht das doch alles mehr in Richtung Abklatsch und zigfach konsumiertes Gejamme. Klar macht sowas Laune und erst recht nach ein paar Jackies. Innovationen und insbesondere der Wiedererkennungswert bleiben dabei allerdings auf der Strecke.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey