FINAL SOLUTION - THROUGH THE LOOKING GLASS


Label:STREET SYMPHONIES
Jahr:2016
Running Time:35:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der italienische Sechser erwachte 2011 und beschränkte sich in der Frühzeit, damals noch zu fünft, auf das Covern von Songs bekannter Melodic Death Metal Kapellen. Hier wären Arch Enemy, In Flames, Soilwerk oder auch At The Gates zu nennen. Nach einigen Besetzungswechseln wurde im Sommer 2016 dann der erste Longplayer vorgelegt. "Through The Looking Glass", mit insgesamt acht Tracks und einer Spieldauer von knapp fünfunddreißig Minuten. Er handelt thematisch von einer Reise in das Innere des menschlichen Bewusstseins. Mit Anfangs tiefem Grollen, nachfolgend orchestralem Beiwerk und engelsgleichem Gesang, startet "Awakening" den innerkosmischen Trip. Mit dem nachgezogenen „Sick Of You", folgen dann fast übergangslos rasend schnelle und sehr technisch gezockte Gitarren und irre ballernde Drums. Der cleane Gesang von Mario Manenti, erinnert mich an Stu Block (Iced Earth) und auch die leicht proggigen, etwas friggeligen Arrangements, sind zumindest nicht ganz weit weg von den Amerikanern. Mit voller Energie und unbändiger Kraft aber gleichsam mehr Melodie im Refrain und zudem einem variableren Shouter knallt "Demon Inside" weiter. Wieder etwas rauer fegt "Empty Walls" mit brettharten, klar im Death Metal Stil, geschrammelten Langhälsen daher. Ganz anders das melodischer angelegte aber ultraschnelle "The Show Is On", mit variantenreich gespielten Gitarren und einem ideenreichen Shouter, der zwischen hellem Klargesang und dunklen, bösartigen Screamattacken hin und her springt. Und wieder sind die Ähnlichkeiten mit Iced Earth auch bei diesem Stück ganz offensichtlich. Bei "(R)Evolution" vernimmt man bislang ungewohnte Klaviertasten, die praktisch das kurze Intro oder auch den Übergang zum größer angelegten "Dogs Of War" bilden. Die Hundes des Krieges begleiten hart riffende Sechsaiter mit derben und bösen Bissen. Trotz der hörbaren Unsanftheit kommen die Italiener aber hier keinesfalls zu brutal rüber, sondern sie verstehen es mächtig groovende und spannende Sequenzen miteinander zu verweben. Nahe dem Ende des Liedes vernimmt man gar hymnische Ansätze, mit hochmelodischen Gitarren und chorartigen Gesangsteilen. Auch der letzte und mit sechseinhalb Minuten ziemlich lange Track "Grey", offenbart die Fähigkeit zu einem großartigen Songwriting. Harsche Gitarren mit ansatzweise Coregesang, filigran gespielte, sehr gut hörbare Leads, gefolgt von groovenden, metallischen Klampfen und dazu hymnenhafter Powermetal Gesang. Langweilig wird es dem Hörer bei solchen Kompositionen ganz sicher nicht.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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