ELMSFEUER - Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel


Mittelalter Rock und Metal gibt es viel. Auch Piratenfilme erfreuen sich seit „Fluch der Karibik“ wieder einiger Beliebtheit. Aber Piraten Metal? Klar, Running Wild oder Alestorm haben sich in bereits längst etabliert. Aber Piraten Rock in dem Sinne kannte ich bisher noch nicht. Elmsfeuer sind eine dieser Bands, die sich der mittelalterlichen Musik und dem Piraten-Konzept widmen. Ich sprach mit dem ersten Maat der Band, Saitenschrubber und Krachmacher André Abram alias Dargon, über Werdegang und Konzept.

logoDaniel: Ahoj Dargon! Bitte erzähl uns doch zunächst, wann und wie es zur Gründung von Elmsfeuer kam!

Dargon! Ahoi! Ich habe 2009 Elmsfeuer gegründet, mit dem Ziel, Musik zu schreiben, die a) meinem Songwriting entspricht (Melodie) und b) möglichst vielen Menschen Spaß und Freude bereiten soll. Danach folgte 2011 fast eine komplette Umstrukturierung, um mit Musikern zusammen zu arbeiten, die auch wirklich mit an Bord sein wollen.

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Dargon: Nach sehr vielen Besetzungswechseln kann ich sagen, dass der Band-Kern schon immer Musik gemacht hat. Dabei hat jeder unterschiedlichste Vorgeschichten: vom klassischen Orchester bis zu Pagan-/Death Metal haben wir da wohl alles vertreten.

Daniel: Für mich klingt Ihr ein bisschen wie eine Mittelalter-Band mit Akkordeon. Würdest Du mir da zustimmen?

Dargon: Also, wir machen mittelalterlichen Piraten Rock! In den letzten drei Jahren hat sich ein Melodie-Instrument sehr oft verändert. Bezeichnend sind wohl mittlerweile eher unsere Geigenmelodien und der prägnante Gesang unseres Käpt´ns.

Daniel: Piraten Metal klingt sehr unterschiedlich, wenn man z. B. Running Wild (früher) und Alestorm (heute) als Maßstab nimmt. Welche Bands haben Euch beeinflusst?

Dargon: Bei der Gründung habe ich keinerlei dieser Bands wirklich gehört, sogar nur kaum gekannt. Ich habe mich eher an Mittelalterbands orientiert. Maßstäbe gibt es da an sich keine. Unser Gesang klingt allerdings eher Richtung Schandmaul als Alestorm. Musikalisch gehen wir etwas rockiger zu Sache.

Daniel: Welche Filme und Bücher inspirieren Dich zu Texten? Bist Du ein Fan von Filmen wie „Piraten“ mit Walter Matthau und „Fluch der Karibik“? Und bist Du mit Büchern wie „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson vertraut? Warst Du in Deiner Kindheit von Serien wie „Jim Knopf und die Wilde 13“ oder „Asterix“ begeistert? Und welche Bücher und Filme kannst Du uns noch empfehlen, um sich weiter mit der Kultur der Piratenwelt vertraut zu machen?

Dargon: Ich persönlich interessiere mich sehr für die Piraten-Thematik, egal ob Disney oder alte Seemannsgeschichten. Unsere Texte werden aber vom Käpt´n Wirti geschrieben und sind viel tiefgründiger. Das Piraten-Genre wird eher als Metapher verwendet.

elmsfeuerDaniel: Piraten haben eigentlich ja einen negativen Ruf, Eure Musik klingt dagegen sehr fröhlich. Wie passt das zusammen? Und findest Du es gerecht, dass Piraten immer als die Bösewichte dargestellt werden?

Dargon: Piraten sind geschichtlich gesehen alles andere als Wohltäter und auch die Piraten der Neuzeit vermitteln keinesfalls ein Gefühl von Fröhlichkeit. Dennoch verkörpern sie auch eine gewisse Freizügigkeit sowie ein Abenteuerleben.

Daniel: Ist Dein Pseudonym Dargon eigentlich an die Meeresgottheit Dagon aus der Kurzgeschichte von H. P. Lovecraft angelehnt? Oder hat der Name für Dich einen anderen Ursprung? Die Schreibweise ist ja etwas anders.

Dargon: Dieses Pseudonym hat keine tiefere Bedeutung, außer dass ich diesen Namen schon seit über zwanzig Jahren musikalisch nutze. Auch konnte man mich früher unter diesen Namen in verschiedenen Online-Spielen antreffen.

Daniel: Wie seid Ihr an den Plattenvertrag mit Totentanz Records/Al!ve rangekommen?

Daniel: Wir haben unser erstes Album exklusiv unter Totentanz released. „Teufel der Meere“ wird aber komplett unter eigener Flagge veröffentlicht. Wir arbeiten mit Totentanz weiterhin zusammen, aber aktuell wollen wir alles in unserer Hakenhand behalten.

Daniel: Das Cover zu Eurem neuen Album „Teufel der Meere“ sieht hammergeil aus! Wer hat es gemalt? Und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?

Dargon: Dies hat der russische Künstler Artem Borisov gezeichnet. Mit ihm führen wir schon länger eine Art Brieffreundschaft, und da ihm unser Gesamtkonzept sehr gut gefällt, hat er uns sein Gemälde zu Verfügung gestellt.

Daniel: Das Artwork schreit geradezu nach einer Vinylversion! Ist in dieser Hinsicht schon irgendetwas geplant?

Dargon: Aktuell planen wir nur unsere Digipack-Version, aber eigentlich eine gute Idee!

Daniel: Es gibt auch eine Jules Verne-Verfilmung von „Teufel der Meere“. Handelt es sich dabei also um ein Konzept-Album? Oder ist die Titelwahl tatsächlich Zufall?

Dargon: „Teufel der Meere“ ist unser Main-Song. Das Album verfolgt zwar einen roten Faden, aber passend zum Cover und Titelsong entschieden wir uns für diesen Albumnamen.

Daniel: Ihr habt im hohen Norden schon auf Festivals wie dem Hörnerfest und Wacken gespielt. Wie seid Ihr da rangekommen?

Dargon: Das passierte ganz unterschiedlich, teils über Initiativbewerbung und teilweise über Booking-Agenturen. Meistens waren es „eine Hand, wäscht die Andere“- Kontakte.

elmsfeuerDaniel: Wann und wo kann man Euch demnächst mal auf der Bühne sehen?

Dargon: Alle Konzertdaten findest du (außerhalb von Facebook) übersichtlich auf unserer Homepage unter www.piratenrock.de. Da wären z.B. das Festival Mediaval, Taverna Cerritus in Hamburg und das Winterspektakulum in Altena.

Daniel: Wie sehen sonst Eure Zukunftspläne aus?

Dargon: Allen voran wollen wir nun unser Nachfolgeralbum releasen und intern wieder eine gewisse Beständigkeit rein bringen. Die letzten Jahre haben sehr viel Zeit und Energie an Musikersuchen/- wechsel gefressen. Dies sind die Grundsteine für unsere Live-/ Booking-Situation 2018.  

Daniel: Alles klar, Dargon! Dir soll das Schlusswort gehören!

Dargon: Ahoi an alle Leser - ob mit oder ohne Augenklappe! Habt immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel und lasst euch nicht vom Klabautermann besuchen! Aye! Und vergesst nicht, auf unserer Internetseite vorbei zu segeln! ;)

https://www.piratenrock.de/

https://www.facebook.com/ElmsfeuerBand/



Autor: Daniel Müller