AKERCOCKE - RENAISSANCE IN EXTREMIS


Label:PEACEVILLE
Jahr:2017
Running Time:54:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

Kennt ihr das, wenn ihr eine Band schon seit Ewigkeiten vom Namen her kennt, ihre Musik aber noch nie gehört habt? So geht es mir im Fall Akercocke, die ich jetzt tatsächlich zum ersten Mal zu Gehör bekomme. Die Engländer veröffentlichten zwischen ihrer Gründung 1997 und ihr vorzeitigen Auflösung im Jahr 2012 insgesamt fünf Alben und fanden erst 2016 wieder zusammen. Nach nur einem Jahr sprang also ihr sechstes Werk heraus. Wie ein Schnellschuss klingt das aber nicht. Ihre Musik ist progressiv, also sehr gut gespielt, die die Songs abwechslungsreich und die Arrangements ausgefeilt. So Black Metal-mäßig wie erwartet, sind sie aber nicht. Oder nicht mehr? Wie gesagt, ich kenne das alte Zeug nicht. Auf dem neuen Werk gibt es zwar schnelles, präzises Black Metal-Geballer, aber eben nicht die ganze Zeit über. Es gibt auch melancholische Passagen mit klarem Gesang. Das Ganze kombiniert mit der Verspieltheit und der sauberen Produktion erinnert mich stark an Bands wie Opeth, denn auch Akercocke haben diesen Drang zur Dramatik in ihren Songs. Auch wenn sie mal schnell spielen, klingen sie nicht böse, wie man das von einer Black Metal-Combo erwartet, sondern die Musikalität steht immer im Vordergrund. Wilde Soli, abgefahrene Breaks und tolle Melodien werden hier in gekonnter Weise verflochten. Hier wird Melodic Death- mit Black- und Progressive Metal in Perfektion kombiniert; das alles bei moderner und druckvoller, jedoch nicht steriler Produktion. Ein zeitgemäßes Werk, das durchaus aus Traditionalisten gefallen wird!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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