MOTÖRHEAD - UNDER CÖVER


Label:WEA
Jahr:2017
Running Time:42:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich bin weder ein großer Fan von posthumen Releases noch von Cover-Alben, auch nicht, wenn es sich dabei um meine Lieblingsband, in diesem Falle Motörhead, handelt. Motörhead haben ihre Fans zu Lemmy´s Lebzeiten niemals abgezockt. Nie gab es Bonustracks auf Digipacks, nie ein halbes Jahr später eine Tour-Edition mit Extrazeug, sodass man sich ein Album als Sammler nochmal kaufen musste. Fast ein Jahr nach dem abschließenden Live-Album „Clean Your Clock“ gibt es nun also noch ein Cover-Album mit insgesamt elf Tracks, die zwischen 2001 und 2015 aufgenommen wurden und von denen einem die meisten bisher nicht bekannt waren. Das Sex Pistols-Cover „God Save The Queen“ war 2000 auf „We Are Motörhead“ vertreten, „Cat Scratch Fever” von Ted Nugent und „Hellraiser“ von Ozzy Osbourne jeweils 1992 auf „March Ör Die” und der Rolling Stones-Klassiker „Sympathy For The Devil“ auf dem letzten Studio-Album „Bad Magic“ von 2015. Der Rest ist unbekannt und auch irgendwie komisch, wenn man Motörhead mag. Nicht weil Lemmy sich immer dagegen gewehrt hat, Motörhead als Metal-Band zu bezeichnen, und sie hier „Breaking The Law“ und „Whiplash“ covern, sondern eher, weil die ungewohnten Coversongs eben auch ungewohnt experimentell klingen. So klingt „Heroes“ von David Bowie seltsam lässig, „Starstruck“ von Rainbow, bis auf den Gesang, musikalisch Motörhead sogar recht ähnlich, auch wenn hier zur Abwechslung mal Biff Byford von Saxon singt, mit denen sie Jahrzehnte lang befreundet und getourt waren, „Jumping Jack Flash“ von den Rolling Stones (übrigens die einzige Band, die hier zweimal gecovert wurde) ungewohnt fröhlich und „Rockaway Beach“ von den Ramones schon fast stumpfsinnig primitiv und der Refrain für Motörhead-Verhältnisse kitschig. Lediglich das im Original von Twisted Sister stammende „Shoot ´Em Down“ könnte auch glatt von Motörhead selbst stammen. Ist ganz witzig, aber auch für Motörhead-Fans nicht wirklich essentiell…

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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