SKYLINE - NOWHERE HERE


Label:RS MUSIC
Jahr:2016
Running Time:33:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die italienischen Skyline, nicht mit der gleichnamigen Cover Band, die jedes Jahr das Wacken Open Air eröffnet, zu verwechseln, gründeten sich 2004 und debütierten 2010 mit "The Other Words". Nach einem massiven Wechsel im Line Up in 2014, legten sie Ende 2016 ihren zweiten Output, der da "Nowhere Here" titelt, vor. Zwar eröffnet "Way Home" mit metallischen, ja fast im Neue Deutsche Härte-Stil angelegten Gitarren, doch spätestens mit der sanften oder auch aus dem Brit Pop / Brit Rock entstammenden Stimme, weiß der geneigte Hörer, was nun für die nächste halbste Stunde angesagt ist. Auch wenn der Opener und das nachgelegte "I Don't Care", eine gewisse Spritzigkeit und Rauigkeit nicht verleugnen können…wir befinden uns im sehr melodischen angelegten Heavy Rock oder auch im sehr radioaffinen AOR, was spätestens mit "The Game" überdeutlich wird. Keyboards, eine kraftvolle aber insbesondere auch sehr sanfte Stimme, großartige Melodien und eingestreute Powerriffs charakterisieren diese Nummer. Der Titeltrack "Nowhere Here", wartet mit noch mehr "Catchiness", mehr Schmand im Gesang und natürlich einem kraftvoller Chorus und auch Tasteninstrumente auf. Beim ebenfalls sehr ruhigen und stimmungsvoll angelegten "Catch Me", ist es insbesondere der herausragende Refrain und die guten Gitarren, die neben dem Gesang zu überzeugen wissen. Dunkler eröffnet das insgesamt auch moderner daher kommende "Red", welches zwar proggige Teile aufweist, insgesamt aber wegen seiner Unaufgeregtheit und der nur angesetzten Tempiwechsel nicht überzeugen kann. Auch "Everything Is Wrong" ist ein sehr radiofreundlicher Weichspüler und bedient sich bereits bekannter Elemente. Der Rausschmiss gelingt dann mit dem etwas druckvolleren "The Sun" ganz gut, obgleich auch derber gespielte Gitarren hier nicht über das seichte AOR-Gewand hinweg täuschen können. Ich bin seit Ende der 80er-Jahren kein großer Freund mehr dieser ganzen AOR-Schiene, weil ich mich vermutlich einfach daran satt gehört habe. Skyline beherrschen in jedem Fall ihre Instrumente und stellen so für Fetischisten des seichten Rock vielleicht eine Offenbarung dar.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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