BAD RELIGION, ITCHY

Hamburg, Große Freiheit 36, 25.07.2017

Sie zählen zu den Legenden aus der Blütezeit des Punk: Die Amerikaner von Bad Religion. Mit ihren bissigen, sozialkritischen und politischen Texten touren sie seit Jahrzehnten durch die Welt und begeistern die Massen. Auf ihrer aktuellen Tour kamen sie auch nach Hamburg in die traditionsreiche Große Freiheit 36, wo ich die Ehre hatte, ihrem Konzert beizuwohnen. Als Support waren die deutschen Punk Rocker von Itchy dabei, welche erst dieses Jahr von Itchy Poopzkid auf den kürzeren Namen gewechselt waren.

Itchy - live - 2017 Itchy geben sich sich vom ersten Song an wild und ungestüm. Die drei Musiker lieferten großartigen Punkrock der Extraklasse ab und erwiesen sich als würdiger Support. Auf der Setlist standen Songs aus der gesamten Bandgeschichte. Neben "Take Me Back", einem Song vom 2007-er Album "Time To Ignite wurden vor allem neuere Stücke aus dem Zeitraum zwischen 2011 und 2017 gespielt, darunter auch "Keep It Real" und "Nothing" vom aktuellen Output "All We Know". Dabei kam natürlich auch die Performance der Band nicht zu kurz, welche keine Wünsche offen ließ und final darin gipfelte, dass Gitarrist Sibbi auf einem Gitarrenkoffer, welcher vom Publikum festgehalten wurde, sich quasi direkt über die Menge stellte. Nach dem Set ließen Itchy ein begeistertes Publikum zurück und auch ich, der sonst nicht so sehr im Punk verwurzelt ist, war schwer angetan.

Bad Religion - index - live 2017Nach einer kurzen Umbaupause war es nun Zeit für die Punk Dinos, deren Setlist aus mehr als zwanzig Titeln bestand. Die Musik von Bad Religion machte live ebenfalls großen Spaß. Die Band wirkte trotz ihrer recht guten Verfassung an der ein oder anderen Stelle sichtlich gealtert, was die Performance ein wenig schmälerte. Auf dem Programm stand ein Querschnitt durch die komplette Bandgeschichte und Diskographie. "New Dark Ages" vom 2007er Album "New Maps From Hell" fand sich ganz zu Anfang in der Setlist, genauso wie "Stranger Than Fiction", ein Titel, welcher auf dem gleichnamigen Album aus dem Jahre 1994 zu finden ist. Natürlich durften Hits wie "Punk Rock Song" oder "Los Angeles Is Burning" von "The Empire Strikes First" nicht fehlen. Insgesamt schafften die Amerikaner es etwas mehr als zweieinhalb Stunden das Set zu füllen und selbst danach forderten die anwesenden Zuschauer begeistert noch Zugaben. Dieser Ausflug in ein mir fast gänzlich unbekanntes Genre bescherte mir einen großartigen Abend, welcher mich mit sehr guter Laune nach Hause gehen ließ. Bad Religion sind live immer eine Erfahrung wert, auch wenn die Herren nicht mehr so ganz die Jüngsten sind.



Autor: Clemens Steinberg - Pics: Clemens Steinberg