ATTIC - SANCTIMONIOUS


Label:VÁN
Jahr:2017
Running Time:64:04
Kategorie: Neuerscheinung
 

Was soll man als King Diamond-Fan nur tun? Das letzte Solo-Album stammt von 2007, das letzte Mercyful Fate-Album sogar von 1999. Eine Alternative wäre mit Sicherheit: Attic hören! Zwar gab es in den letzten Jahren schon einige Bands, die in die Fußstapfen von Mercyful Fate getreten sind, vor allem schwedische Bands wie Portrait und In Solitude oder auch A Tortured Soul aus den USA, aber niemand schafft dies so originalgetreu und authentisch wie Attic. Schon das Orgel-Intro mit den hohen Gesangsmelodien lässt Erinnerungen an die glorreichen King Diamond-Konzeptalben aufkommen, aber auch die restlichen Songs, fast alle zwischen fünf und sieben Minuten lang, können durch die Bank überzeugen. Neulich hatte ich Attic erst auf dem Headbangers Open Air gesehen und richtig Bock auf die neue, zweite Scheibe bekommen, die immerhin fünf Jahre auf sich warten ließ. Das macht aber nichts, denn in puncto Songwriting hat sich so einiges getan. Die Songs sind variabler und verspielter geworden. Vor allem die Harmonien beider Gitarren können einiges. Das Zusammenspiel klingt durchdachter und kompakter als noch zuvor. Über allem thront natürlich der Gesang von Meister Cagliostro, der der Originalstimme von King Diamond wirklich erschreckend nahe kommt, auch in den aggressiveren Lagen. Sind Attic dadurch denn „nur“ eine King Diammond-/Mercyful Fate-Kopie? Eindeutig nein, denn Attic, deren Mitglieder früher unter anderem mal bei Bands wie Warhammer und Erazor aktiv waren, lassen ihre Vergangenheit nicht ganz hinter sich und überraschen auch mal mit schwarzmetallischen, präzise gespielten Blasbeats, die dem Ganzen noch einen Hauch bösen Spirit mitgeben. Zudem verleiht die saubere, etwas dünne, aber transparente Produktion dem Album die richtige, stimmungsvolle Atmosphäre. Eine Steigerung zum Debüt „The Invocation“ ist klar zu erkennen, und Attic sind im derzeitigen Retrowahn definitiv einer der sehr viel besseren Bands!    

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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